Chronologische Übersicht zur Biographie des Marquis d'Argens
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27. Juni 1703
Geburt von Jean-Baptiste de
Boyer, als ältestes von sieben Kindern des Procureur général au
Parlement Pierre-Jean de Boyer, seigneur d'Eguilles, und dessen Frau
Angélique de Lenfant in Aix-en-Provence. D'Argens wird noch am
selben Tag in der Eglise St. Madeleine getauft. Der Eintrag im Kirchenbuch lautet: Mons[ieu]r Jean Baptiste Boyer fils de noble Messire Pierre Jean Boyer Seig[neu]r d’Argent [!] et de Dame Angelique de Lenfant est né et a esté baptisé aujourd’hui vingt-septième juin 1703 dans l’église parroissale de Ste Magdelaine de cette ville d’Aix. Le parrain a esté le Messire Jean Baptiste Boyer Seigneur d’Aguilles et autres places, Con[seill]er en la Cour de parlement de ce pays et la marraine Dame Susanne de Colomby epouse de Messire Luc de Lenfant Con[seill]er en la d[ite] Cour de parlement lesquels ont signé.
1703-1718 Erziehung
im Elternhaus und am Jesuitenkolleg von Aix-en-Provence.
1710 Am 19. Septemeber 1710 stirbt d'Argens' Großvater Jean-Baptiste de Boyer, seigneur d'Eguilles, de Vacquières et de Joyeuse-Garde, der in seinem Haus in Aix-en-Provence eine bedeutende private Kunstsammlung zusammengetragen hatte.
1718-1721 D'Argens
tritt im Alter von 15 Jahren in das Toulousische Infanterieregiment
zu Straßburg ein, wo er sich für zwei Jahre aufhält. Die 1720 und 1721 in der Provence wütende Pest verhindert, dass er während dieser Zeit seine Eltern besucht. Als er 1721 zu
seiner Familie nach Aix-en-Provence zurückkehrt, hat er in deren Augen die Verhaltensweisen eines petit-maître angenommen.
1722 Die Herrschaft
d'Argens in der Nähe von Castellane wird in den Rang eines
Marquisats erhoben. D'Argens' Vater und er selbst nennen sich von nun
an Boyer d'Argens. Erste Romanze mit der Schauspielerin Sylvie du
Tremblai und Flucht des Paares nach Spanien, um dort gegen den
Willen der Eltern zu heiraten. D'Argens wird in Barcelona erkannt
und arretiert. Sylvie wird mit einer Abfindung sofort andersweitig
verheiratet, d'Argens für zehn Monate auf der Zitadelle von
Perpignan festgesetzt.
1724/25
Als
Sekretär des französischen Gesandten Marquis d'Andrezel nach
abenteuerlichen Fahrten über Ibiza, Algier, Tunis, Tripoli und
Candia von September 1724 bis Februar 1725 in Konstantinopel (Ankunft in Konstantinopel: 12. September 1724; Abreise in Konstantinopel: 25. Februar 1725). Die Rückreise
nach Frankreich (Zielhafen Toulouse) findet in Begleitung von d'Andrezels Vorgänger de Bonnac statt und dauert 27 Tage. Vorbereitung auf die juristische Laufbahn in Aix-en-Provence. D'Argens läßt
sich als Anwalt nieder und führt einige Prozesse.
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um 1728 D'Argens
verläßt Aix und begibt sich nach Paris, wo er einen Großteil seiner
Zeit im Atelier des Malers Pierre Jacques Cazes (1676-1754)
verbringt.
1729-30
Nach einem Spielgewinn bricht
d'Argens nach Italien auf, wo er sich ungefähr ein halbes Jahr
aufhält. Eine Reminiszenz an seine Erlebnisse in Turin finden sich
in seinem 1736 erschienenem Roman Mémoires de la Comtesse de
Mirol. In Rom wird er u.a. mit dem preußischen Abenteurer Baron
von Pöllnitz bekannt, der sich bei der Obrigkeit der Papststadt für
den durch religionskritische Äußerungen auffällig gewordenen
d'Argens verwendet, in seinen eigenen Memoiren dieser Episode jedoch
nicht gedenkt.
1730-1731 Der in
Aix-en-Provence verhandelte Prozess der Marie-Catherine Cadière
(geb. 1709) gegen ihren ehemaligen Beichtvater, den Jesuitenpater
Jean-Baptiste Girard (1680-1731), wegen Verführung im Beichtstuhl
und anschließender Anstiftung zur Abtreibung endet am 10. Oktober in
Toulon mit Girards Freispruch. Einer der vom Parlement de
Provence bestellten Ankläger in dem Verfahren ist d'Argens
Vater. Der Marquis d'Argens selbst nimmt seinen 1735 erschienenen
Memoiren zufolge als Augenzeuge an dem Prozess teil und kommt in
seinen Werken wiederholt auf den Fall zu sprechen. Die die gesamte
europäische Öffentlichkeit bewegende Affäre bildet die historische
Folie für den 1748 erstmals erschienenen, u.a. d'Argens
zugeschriebenen Roman Thérèse philosophe.
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1733 Erneuter
Militärdienst in einem vom Herzog von Boufflers befehligten
Kavallerieregiment, in dem bereits d'Argens Bruder Luc dient.
D'Argens nimmt im Polnischen Erbfolgekrieg an der Belagerung von
Kehl teil und wird verletzt. Er wechselt in das Regiment
Bourbonnais, dann in das des Herzogs von Richelieu und nimmt am
Elsass-Feldzug teil.
1734 Infolge eines
Sturzes vom Pferd bei der Belagerung der Reichsfestung Philippsburg
(22. Mai bis 18. Juli 1734 - d'Argens ist damals
Infanteriehauptmann) endet seine militärische Laufbahn: gegen den
Willen seiner Eltern nimmt er seinen Abschied vom Regiment des
Herzogs von Richelieu und geht in die Niederlande.
1734-35
Nach einem kurzen Aufenthalt in
Antwerpen lässt er sich in Den Haag im Hause der Schwiegermutter des
Verlegers Pierre Paupie nieder. Hier knüpft er Kontakte zu dem im
Verlagsgewerbe tätigen französischen Calvinisten Prosper Marchand
(1678-1756). Marchand wirkt in den Jahren 1735-1740 als seine rechte
Hand, als Korrektor und Berater insbesondere bei Abfassung der
Lettres juives und der Lettres chinoises, die d'Argens
Ruhm begründen. Beginn journalistischer Aktivität in Zusammenarbeit
mit Charles Chais, Armand Boisbeleau de La Chapelle und
Jean-Henri-Samuel Formey. Kurzfristige Mitarbeit an den von
Desroches-Parthenay herausgegebenen Mémoires historiques pour le
siècle courant (1736).
1735-1740 Veröffentlichung der
Mémoires, die ihn mit einem Schlag bekannt machen im Jahr
1735. Beginn der Veröffentlichung der Lettres juives (180
Briefe, 12.12.1735-29.8.1737), der Lettres cabbalistiques
(120 Briefe, 28.8.1737-16.10.1738 beginnend am 15. November 1740)
und der Lettres chinoises (150 Briefe, 11.6.1739-15.11.1740)
in vierzehntäglich erscheinenden Lieferungen in Den Haag bei Pierre
Paupie in einer Auflage von 1000 bis 2000 Exemplaren. Buchausgaben
und Übersetzungen dieser Werke in demselben Zeitraum. D'Argens
schreibt und veröffentlicht zwischen 1736 und 1739 mindestens zehn
kleinere Romane und Erzählungen und die komplette Folge seiner
Correspondance philosophique, historique et critique, die
sich aus den Lettres juives, Lettres chinoises und
Lettres cabbalistqiues zusammensetzt. Aus seinen
schriftstellerischen Aktivitäten zieht er jährlich mindestens 5000
Livres, die ihm zusammen mit seinem auf 100 000 Livres geschätzten
Privatvermögen (über das er nach der Aussöhnung mit seiner Familie
im Jahre 1738 teilweise verfügen kann) die Lebensweise eines
"kleinen Krösus" ermöglichen, wie er selbst schreibt. Aus Furcht vor Verfolgung und Entdeckung durch seine Feinde zieht d'Argens während seines Holland-Aufenthaltes achtmal um und kommt so von Den Haag nach Amsterdam, Utrecht und Maarsen und von dort wieder zurück nach Amsterdam, Utrecht und Maastricht.
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1736 D'Argens, stets bemüht, unerkannt
zu bleiben, da seine Familie ihn zu überwachen versucht, (zeitweise
führt er den Namen ‚Monsieur de Matio' oder ‚Mattheo'), zieht Ende
des Jahres in die Nähe von Utrecht um. Er unterhält Beziehungen zu
einer von Voltaire als "Mademoiselle Le Couvreur d'Utrecht"
bezeichneten Schauspielerin. Im August führt ihn eine Reise nach
Brüssel, möglicherweise sogar kurzfristig in seine provenzalische
Heimat. D'Argens wird väterlicherseits enterbt, erhält aber durch
Vermittlung seines dadurch in der Erbfolge nach oben gerückten
jüngeren Bruders eine ansehnliche Pension. Eine Passage gegen
Voltaires Erzfeind, den Dichter Jean-Baptiste Rousseau, in den
Lettres juives führt zum Beginn eines Briefwechsels mit dem
späteren Autor des (von d'Argens verkannten) Candide, der
sich über 17 Jahre bis 1753 erstreckt.
1737-1738 Vom 20. Dezember 1736 bis
Februar 1737 hält Voltaire sich in Leyden und Amsterdam auf, wo er
d'Argens trifft. D'Argens bringt auch Prévost, den Verfasser der
Manon Lescaut, mit Voltaire in Verbindung. Dieser hatte
Marchand um Geld angegangen und war an d'Argens verwiesen worden.
Veröffentlichung der Correspondance historique, philosophique et
critique, entre Ariste, Lisandre et quelques autres amis pour servir
de réponse aux lettres juives von François Alexandre von Aubert
de LaChenaye Desbois in Den Haag. Im März 1737 läßt d'Argens sich
unweit Amsterdam nieder, zieht im Herbst jedoch schon wieder nach
Utrecht um. Am 15. Februar 1738 schreibt Beausobre in seiner
Eigenschaft als Mitherausgeber der Bibliothèque Germanique
aus Berlin an d'Argens und entschuldigt sich für die negative
Besprechung der Lettres juives in dem Journal, an der er
selbst keinen Anteil hatte. Der Brief wird von d'Argens in der
Vorrede zu allen Buchausgaben der Lettres juives
abgedruckt. Vom 11. März 1738 datiert eine Bescheinigung über den
ehrenhaften Abschied aus dem Regiment des Herzogs von Richelieu, die
in späteren Ausgaben der Lettres juives abgedruckt ist. Im
Sommer 1738 verlegt er seinen Wohnsitz nach Maastricht. 1737
erscheint La Philosophie du bon-sens, ou réflexions
philosophiques sur l'incertitude des connoissances humaines, à
l'usage des cavaliers et du beau-sexe. Das Werk - d'Argens
widmet das aus "an Vergötterung grenzender Liebe" für eine
ungenannte Frau geschriebene Buch aus Freundschaft seinem Bruder,
dem er sich nach wie vor verpflichtet fühlt - hat im 18. Jahrhundert
insgesamt dreizehn Auflagen (die achte und zwölfte werden in Dresden
bei G.C. Walther, der auch Werke Voltaires verlegte, gedruckt). In
Den Haag bei Adrien Moetjens und in Amsterdam bei Michel Charles Le
Cene erscheinen die Lettres morales et critiques sur les
différens états et les diverses occupations des hommes.
1738/1739 hält d'Argens sich in
Maastricht auf. Hier schreibt er die Lettres cabbalistiques
und arbeitet an neuen Auflagen seiner Philosophie du bon
sens. Im Februar 1739 schreibt er aus Den Haag an seinen
Verleger Paupie, dass er an einem Traité sur l'existence de Dieu
et l'immortalité de l'âme arbeite, den er trotz Krankheit im
Juni abzuschließen gedenke. Dank der Vermittlung seines Bruders Luc,
der ihn im Juni 1739 besucht und in Den Haag bei Paupie seine
Reflexions politiques sur l'etat les devoirs des Chevaliers de
Malthe drucken lässt, kommt es zur Aussöhnung mit der Familie.
Dafür überwirft d'Argens sich ungefähr zur selben Zeit mit seinem
längjärigen Nestor Prosper Marchand.
Da ihm das Klima in den Niederlanden nicht bekommt, beschließt er,
sich in Straßburg niederzulassen, das ihm aus früheren Tagen noch
bekannt ist, bleibt auf dem Weg dorthin aber am Hofe der verwitweten
Herzogin Maria Auguste von Württemberg (1706-1756) hängen, die ihn
zu ihrem Kammerherrn (und wahrscheinlich auch zu ihrem Geliebten)
macht. Ob d'Argens 1739 eine Reise in die Provence unternommen hat,
ist ungewiss. Wiederholte Reisen nach Berlin noch zu Lebzeiten
Friedrich Wilhelms von Preußen, um mit Maria Auguste deren dort
erzogene Kinder zu besuchen. Kontakte zu Louis Beausobre und erste
Bekanntschaft mit Friedrich II. In Amsterdam bei Changuion erscheint
1739 Le Legislateur Moderne, ou les Mémoires du Chevalier de
Meillcourt. Brief I - XIII der Mémoires secrets de la
république des lettres, ou le théâtre de la vérité, par l'auteur des
Lettres juives erscheinen in Amsterdam bei Jacques Desbordes
(die Ausgabe letzter Hand erscheint 1764 bei Neaulme in Amsterdam).
Die Nouvelle Bibliothèque, ou Histoire littéraire des principaux
écrits qui se publient, ein Rezensionsperiodikum, an dem
d'Argens bis 1740 neben Chais als wesentlicher Beiträger beteiligt
gewesen sein soll, erscheint ab Oktober 1738 in Den Haag bei Paupie.
1742 wird das Werk von dem Verleger Gosse übernommen und unter neuer
Leitung bis 1744 fortgeführt.
Für den 8. Mai 1739 kündigen englische Tageszeitungen das Erscheinen des ersten Bandes einer englischen Übersetzung der Lettres juives an: "The Jewish Spy, in a pocket volume, 3 s, with Frontispieces, and other ornaments, neatly engrav'd".
Am 19. Mai 1739 wendet sich der spätere Dresdner Hof- und Justizsekretär Johann Friedrich Kopp mit einem Brief an seinen Lehrer Johann Christoph Gottsched und bittet um Unterstützung bei der Veröffentlichung einer von ihm in Angriff genommenen deutschen Übersetzung der Lettres juives.
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1740 Alexis Piron berichtet am 20. Juli aus Den Haag in einem Brief an seine Lebensgefährtin Marie Thérèse Quénaudon, dass Voltaire dort mit dem Buchhändler Paupie verkehre und d'Argens' Verleger ein Werk drucke, in dem Voltaire schlecht behandelt werde (Besterman D2272). D'Argens stößt in
Stuttgart durch Zufall auf einen Verriss der Lettres Juives
in einem Traktat des Tübinger Theologen Christian Eberhard Weismann
aus dem Jahr 1737 und reagiert gemäß der Devise "A rude asne, rude
asnier" mit einer harschen Gegenschrift, seiner Lettre de l'
auteur des lettres juives et des lettres cabalistiques à Mr.
Eberhard Weisman, professeur en théologie dans l'université de
Tubinge. Weismann, nun informiert darüber, dass er ohne es zu
wissen den Kammerherrn seiner Herzogin der Gottlosigkeit bezichtigt
hat, beantwortet d'Argens Lettre defensiv mit einem
Versöhnungsschreiben und einem gemilderten Wiederabdruck seiner
Schrift. Aus Berlin erhält d'Argens von Friedrich II., der im Sommer
den Thron bestiegen hat, eine erneute Einladung an den preußischen
Hof.
1741 Anfang Juni 1741 berichtet der in London erscheinende Daily Gazetteer nach Korrespondenzmitteilungen aus Frankfurt "that the Marquis d'Argens (well known for being the Author of several celebrated Pieces, particularly the Lettres Juives, translated into English with the Title of the Jewish Spy, and of the Chinese Letters, a Translation of which is also in the Press) has been for two or three Months at Stutgard, where he is highly caress'd by the whole Court of Wurtemburg.".
Im Oktober 1741 erhält d'Argens die Kammerherrenwürde.
Neue, um 80 Briefe, neue
Anmerkungen und Abbildungen erweiterte Ausgabe der Lettres
cabalistiques (in sechs Bänden) in Den Haag. Pierre Lambert de Saumery, der vorübergehend das Pseudonym 'Mirone' benutzt,
verspottet den Autor der Lettres cabalistiques in seinem
anonym in Amsterdam bei F. Joly verlegten Werk Le Diable hermite
ou Avantures d'Astarot bani des Enfers.
Winter 1741/42 Am 16. Dezember trifft d'Argens zusammen mit der verwittweten Herzogin Maria Auguste von Württemberg und deren drei Söhnen Karl, Ludwig und Eugen, die am preußischen Hofe erzogen werden sollen, in Berlin ein. Die Ankömmlinge lassen sich in unmittelbarer Nachbarschaft des Königs nieder, der den Kammerherrn der Herzogin
zu seinem eignen mit einer jährlichen Pension von 1500
Reichstalern macht, zu denen später weitere 500 Reichstaler für
Dienste in Akademie und Theater und etliche Sonderzuwendungen
hinzukommen werden.
1742 Im Frühjahr spielt d'Argens in
Potsdam Theater, benötigt aber einen Souffleur, da ihn sein
Erinnerungsvermögen im Stich lässt. Für Luise Ulrike, die
"schwedische" Schwester Friedrichs II., schreibt er ein
Theaterstück, das diese mit dem Titel L'Embarras de la cour
versieht. Innerhalb weniger Wochen kommt es zum Bruch, zur
Versöhnung und schließlich zur endgültigen Trennung von der Herzogin von Württemberg, die d'Argens gerne für drei weitere Jahre in
Stuttgart halten würde.
Sie reist am 15. Mai nach Stuttgart ab.
Am 7. April 1742 notiert der im Auftrag des Prinzen von Oranien damals am Berliner Hof weilende Friedrich Christoph Freiherr von Geuder in seinem Tagebuch: "Der bekannte Marquis d'Argent [sic!], welcher in der Herzogin von Würtenberg Wohnung und zwar ganz nahe bei J. D. Zimmer beständig logiret gewesen, hat sich dieser Tagen über 24 Stunden unsichtbar gemacht und zwar so, daß er auch alle seine meubles mit sich genommen. Es entstunden hierüber in der ganzen Stadt und bei Hofe verschiedene Raisonnements, daß er als ein Mignon von der Herzogin dergleichen unternommen. Und das merkwürdigste war, daß Keiner erfahren konnte, wo er hingekommen. Gestern auf der Cour bey der regierenden Königin trat er endlich wider Jedermanns Vermuthen ins Vorzimmer und er ward bewillkommnet, als wenn er lange Zeit ebwesend gewesen wäre. So viel aber vernahm man dabey, daß er wegen einer zwischen ihm und der Herzogin entstandenen brouillerie sein Quartier anderswo alhier genommen."
Am 19. Mai 1742 erhält d'Argens ein
Beglaubigungsschreiben, das ihn als Geschäftsträger Württembergs
beim Königreich Preußen ausweist, welche Funktion er jedoch nicht
ausgeübt zu haben scheint. Roedenbeck zufolge hält d'Argens sich vom 6. Mai bis zum 21. Juli 1742 nicht in Berlin auf.
Eine um 20 Briefe, zahlreiche
Anmerkungen und Illustrationen erweiterte Neuauflage der Lettres
juives erscheint in Amsterdam bei Paupie. Das Werk wird am 28. Juli 1742 zusammen mit den Lettres chinoises und den Lettres cabalistiques auf den Index gesetzt.
D'Argens und C. E. Jordan schreiben gemeinsam eine Le Singe de la mode betitelte
Satire über den Philosophielehrer der Brüder Friedrichs II. Jean Des Champs, die den Bruch zwischen dem Preußenkönig und Des Champs, der
Wolffs Logik ins Französische übertragen hatte, herbeiführt.
In
den Jahren 1742/1743 bereist d'Argens Bruder Alexandre-Jean-Baptiste
de Boyer, marquis d'Éguilles (1708-1783) mehrere europäische Höfe,
um sich auf eine diplomatische Karriere vorzubereiten. Bei dieser
Gelegenheit treffen sich die beiden Brüder im November in Berlin.
1743-1744 Im Frühjahr 1743 unternimmt d'Argens einem Brief Bielfelds vom 26. April 1743 zufolge gemeinsam mit Gotter eine Reise von Berlin nach Stuttgart und besucht dort die Herzogin von Württemberg. Vermutlich kurz danach wird sein Dreiakter Les Caractères ou les Embarras de la Cour, wohl das einzige
Theaterstück aus seiner Feder, aufgeführt, doch die Komödie fällt
beim Publikum durch. Friedich II. berichtet darüber Voltaire: "D'Argens hat sein Lustspiel vorstellen lassen, und uns Alle damit zum Gähnen gebracht. Er wollte es dem Pariser Theater geben; ich habe es ihm aber ausgeredet, denn er wäre ganz sicher ausgepfiffen worden" (Brief vom 6. April 1743). Um den 8. September 1743 speist er gemeinsam
mit Voltaire und Friedrichs Schwester Luise Ulrike bei der Mutter des Königs. Am 28. November 1743 liest er vor der Akademie seinen Discours sur les Spectacles.
Ende 1743 zeigt d'Argens zeigt
erste Bestrebungen, Preußen zu verlassen, wird aber mit Überlassung
des Amts eines Kammerherren und einem Posten in der Akademie der
Wissenschaften zum Bleiben überredet, woran Jordan mitwirkt. Bielfelds Schilderung der Entstehunsgphase (Lettres familières, nouv. éd. Leide 1767, S. 87-97) der aus einer Literarischen Gesellschaft von "courtisans lettrés" hervorgegangenen Akademie zufolge hat d'Argens anfänglich keinen besonderen Anteil an der Gründung gehabt. Dennoch erhält er umgehend das Amt eines Vizedirektors neben Feldmarschall von Schmettau, der als erster Direkor der Akademie und als treibende Kraft der ihr vorausgehenden Literarischen Gesellschaft wirkte. Am 23. Januar 1744 wird d'Argens ordentliches Mitglied und von 1744-1771 steht er der Historisch-philologischen Klasse (bis 1750
gemeinsam mit J. Elsner) als Direktor vor. Vorübergehend ist er
Leiter des Königlichen Theaters. Luise Ulrike verlässt im Sommer 1744 Potsdam und wird
schwedische Kronprinzessin.
1743-1748 Brief XIV-XIX der Mémoires
secrets de la république des lettres, ou le théâtre de la vérité,
par l'auteur des Lettres juives erscheinen in Den Haag bei Jean
Néaulme. 1744 werden in Den Haag bei Pierre de Hondt die vermutlich
in Gänze von d'Argens verfassten Lettres philosophiques et
critiques par Mademoiselle Cochois avec les réponses de Monsieur
d'Argens gedruckt, eine Sammlung von 26 Briefen zu
unterschiedlichen Themen, in denen d'Argens u.a. gleiche schulische
Bildung für alle Geschlechter fordert und seine anlässlich der
Neueröffnung der Berliner Akademie gehaltene Rede publiziert.
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1744-1745 D'Argens
redigiert einen wesentlichen Teil der in insgesamt 100 Nummern
erschienenen Zeitschrift L'Observateur hollandais, par une société
de gens de lettres. Zerwürfnis und Versöhnung mit Pöllnitz.
Barbe Cochois, die d'Argens beständig liebt, ist schwer erkrankt
und entgeht nur knapp dem Tod. Pesne vollendet ungefähr zur gleichen Zeit sein Bild der Marianne Cochois. Am 28. Oktober1745 heiratet Maupertuis Eleonore Katharina von Borck, eine Tochter Kaspar Wilhelm von Borcks, den Friedrich II. 1743 zu einem der vier Kuratoren seiner Akademie ernannt hatte.
1745 Critique du siècle, ou lettres
sur divers sujets, par l'auteur des Lettres juives erscheint in
Den Haag bei Paupie in zwei Bänden. Am 23. Mai 1745 stirbt d'Argens
Freund Charles Etienne Jordan im Alter von 44 Jahren.
1745-1746 Regelmässige Kontakte und
Gespräche zwischen d'Argens und dem zeitweilig als sein Sekretär
fungierenden jüdischen Gelehrten Aron Gumpertz, der sich in einem
Schreiben an Gottsched erinnert: "Insonderheit ist die Gnade des
Herrn Marquis d'Argens gegen mich, welcher fast täglich, theils in
seinem Hause, theils in meinem eigenen, mir das Vergnügen seiner
gelehrten Unterredungen gegönnt, den allerwenigsten Gelehrten
allhier in Berlin bekannt." Die Nouveaux mémoires pour servir à
l'histoire de l'esprit et du cœur (ein von d'Argens gemeinsam
mit seiner späteren Frau Barbe Cochois verfasstes Werk) erscheinen
bei Frédéric-Henri Scheurler in Den Haag in zwei Bänden. D'Argens
arbeitet an der von Formey herausgegebenen kurzlebigen
Bibliothèque critique ou Mémoires pour servir à l'histoire
ancienne et moderne mit.
1746 Die Songes philosophiques, par
l'auteur des Lettres juives erscheinen in Berlin, kurz darauf
die Gegenschrift von François Alexandre Aubert de LaChenaye DesBois:
Lettres critiques avec des songes moraux à Mme de *** sur les
songes philosophiques de l'auteur des lettres juives in
Amsterdam.
Am 14. Oktober 1746 begibt d'Argens sich zum König nach Potsdam. Im Dezember 1746 hält d'Argens sich in diplomatischer
Mission im Auftrag Friedrichs II. in Dresden auf, wo er am Rande der Feierlichkeiten gelegentlich der Vermählung einer Tochter Augusts des Starken seinen früheren Regimentskapitän, den Herzog von Richelieu, und den Marquis de Paulmy trifft.
1747 8. Januar: D'Argens kommt von Dresden zurück. Am 9. April erhält Algarotti den Orden pour le mérite; zwei Tage darauf ernennt Friedrich der Große ihn zu seinem Kammerherrn. Mai: Einweihung des noch nicht in Gänze fertiggestellten Schlosses
Sanssouci, das Friedrich II. bis zu seinem Tode 1786 jedes Jahr -
ausgenommen die Zeit des Siebenjährigen Krieges - von April bis
Oktober bewohnte. Die Berlinischen Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen berichten von einem Mittagsmahl mit 200 Gedecken bei der Einweihungsfeier.
Frankreichreise im Auftrag Friedrichs II. zur
Rekrutierung von Schriftstellern und Schauspielern für die Berliner
Akademie und das Theater. D'Argens verlässt Berlin am 15. Juni und wird von Marianne Cochois, der
jüngeren Schwester seiner Lebensgefährtin Barbe Cochois, begleitet.
Auf dem Hinweg überbringt d'Argens Ludwig XV., der sich bei der
Armee in Belgien aufhält, im Auftrag Friedrichs II. zwei Pferde
aus ostpreußischem Gestüt als Geschenk (der französische König
revanchiert sich im darauffolgenden Jahr mit einem mit Diamanten
verzierten Medaillon). Am 1. Juli 1747 schreibt d'Argens aus
Lüttich. In Paris (seine Adresse dort lautet Hôtel de Strasbourg,
rue du Sépulcre, faubourg Saint-Germain) frequentiert er Bernis,
Maurepas, Madame Tencin und Crébillon père. Am 14. August trifft er
Voltaire bei Madame du Châtelet. Vom 21. September bis zum 3.
Oktober hält d'Argens sich in der Provence auf. Er wird von den
Herzögen von Württemberg begleitet und besucht unter anderem seinen
Bruder in Éguilles. Beginn des Briefwechsels mit Friedrich II.
Rückkehr aus Frankreich am 13. Dezember. In einem Schreiben vom 15.
Dezember 1747 an Gottsched erbietet sich d'Argens ehemaliger
Sekretär Aron Gumpertz, einen besseren Kontakt zwischen den beiden
Gelehrten zu vermitteln. Berufung von La Mettrie an die Berliner
Akademie. Im Winter 1747/48 verwüstet ein schwerer Sturm die Gärten und Teile der baulichen Anlagen von Sansouci.
1748 Anfang 1748 händigte der französische Botschafter Valori d’Argens einen Porträt aus, das Ludwig XV. ihm für seine im Jahr zuvor geleisteten Dienste vermacht hatte. 7. Februar: Ankunft La Mettries in
Berlin. Anfänglich ist das Verhältnis zwischen dem Autor des Homme
machine und d'Argens sehr innig, wie Darget berichtet, kühlt später
aber stark ab. Am 4. März sind d'Argens, Bielfeld und Maupertuis beim König in Potsdam, am 29. März ist d'Argens erneut dort einbestellt. Veröffentlichung der d'Argens dem Hörensagen nach von
Lessing bereits 1751 zugeschriebenen Thérèse philosophe in Lüttich. Am 6. August hält sich das ganze Königshaus in Charlottenburg auf, desgleichen der Herzog von Holstein-Beck, Maupertuis, d'Argens, Keith, Lord Marishal etc. Am 9. August folgen dahin auch das in Berlin ansässsige diplomatische Corps. Im November 1748 hat d'Argens einer brieflichen Äußerung Friedrichs
II. gegenüber Maupertuis zufolge eine "Apologie de l'empereur
Julien" beendet. D'Argens versucht, seinen im Jahr zuvor geknüpften
Kontakt zu Gottsched und dessen Frau zu verbessern und verkehrt mit
C.F. Gellert. Mademoiselle Cochois hat ihre Stellung am Theater
aufgegeben und wirkt, wie Lessing berichtet, in d'Argens'
Gesellschaft als Schriftstellerin. Am 1. Oktober vermacht Friedrich II. d'Argens
ein Grundstück mit Landhaus am Rande von Potsdam, an dem dieser
jedoch keinen Gefallen findet. Während d'Argens' Abwesenheit
quartiert der König auch Voltaire in dem von diesem als 'Marquisat'
apostrophierten Anwesen ein. Später wird das Grundstück von d'Argens
weiter veräußert und fällt an Friedrich II. zurück. Im Juli 1748 äußert La Beaumelle in einem Brief an Christian Frederik Gram die Vermutung, daß die anonym erschienene Schrift Examen de la Religion ein Werk von d'Argens sei. Am 15. November 1748, dem Stiftungstag der noch heute existierenden Berliner Stiftung Invalidenhaus, ziehen die Invaliden in das auf Anweisung Friedrichs des Großen nach Plänen des Architekten Isaak Jacob von Petri erbaute Invalidenhaus ein, das die auf einen Vorschlag d'Argens' zurückgehende Inschrift Laeso et invicto militi - MCCXLVIII (Dem verwundeten doch unbesiegten Krieger - 1748) trug.
7. Februar 1748: La Mettrie, der wegen seiner materialistischen Schriften Paris und Leiden verlassen musste, trifft in Berlin ein, wohin ihn Friedrich II. durch seinen Akademiepräsidenten Maupertuis hatte einladen lassen.
1749 Am 1. Februar sind Feldmarschall v. Keith, die Generäle von Stille, von Rothenburg, von Winterfeld sowie d'Argens und Algarotti zum König nach Potsdam einbestellt. Im März hält d'Argens sich erneut in Potsdam auf, wie David-François Portalès La Beaumelle schreibt: "Le marquis d'Argens est actuellement à Potsdam. Il n'a encore rien donné au public depuis mon arrivée en cette ville". Am 21. Juni heiratet d'Argens Barbe, genannt
"Babet" Cochois (ca. 1725-1780). Ende des Jahres schreibt
er "une lettre tragique" an Maupertuis, in der er vermutlich
seinen Plan, Preußen den Rücken zu kehren, ankündigt.
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1750-1751 Am 28. März 1750 ist d'Argens in Potsdam. Gegen Ende des Monats April (nach anderen Quellen: Juli) trifft Baculard d'Arnaud in Potsdam ein. Er bleibt bis Ende November und steht in losem brieflichen Kontakt mit d'Argens (von November 1750 bis Ende 1752 wirkte Baculard in Dresden als Sekretär des Grafen von Frise, eines Neffen des maréchal de Saxe). Im Juli 1750 hält sich eine Gesandtschaft des Khans der Krim und der budziakischen Tartaren am Hofe Friedrichs II. auf. Am 10. Juli kommt Voltaire nach Berlin und zieht gleich weiter nach Potsdam (nach anderen Quellen trifft er dort erst am 21. Juli ein). Im August ist in den in Leiden bei Etienne Luzac gedruckten Nouvelles extraordinaires de divers endroits zu lesen: "De Bruxelles le 10 Août [1750] "Marquis d'Argens est parti d'ici avec la Marquise son Epouse, pour retourner à Berlin" (Nr. vom 14. 08. 1750). Ramler berichtet Gleim in einem Brief vom 7. Oktober 1750: "Voltaire hat neulich seinen Catilina, oder Rome sauvée, vor dem Könige selbst aufgeführt : Arnaud, Argens und die besten Comödianten, waren seine Mitspieler. Herr v. Brösigke hat
sie gesehn, und mir die Rolle des Cicero, die Voltäre machte, sehr gelobt". Nach Elsners Tod (8. Oktober 1750) wird Argens alleiniger Direktor der Klasse der Belles Lettres. Kurz darauf verlässt er Preußen und hält sich auf Anraten seiner Ärzte bis zum nächsten Jahr am Mittelmeer (in Frankreich
und in Monaco) auf. Im Dezember 1750 geht er in Menton unter Orangenbäumen spazieren und wähnt sich im Paradies.
Mitte April 1751 trifft d'Argens auf dem Rückweg von Südfrankreich in Paris ein und im August 1751
kehrt er wieder nach Deutschland zurück. Den Nouvelles extraordinaires de divers endroits zufolge kommt er am 26. August in Berlin an. Etwa zur gleichen Zeit (Anfang Mai bis Ende Oktober) hält Fredersdorf sich in Paris auf, offiziell zur Wiederherstellung seiner Gesundheit, vermutlich aber auch mit einer amtlichen Aufgabe betraut. D'Argens hatte in der Provence
Familienangelegenheiten geregelt und begegnete nun in Paris u.a. dem Baron von Grimm, Fréron und Malesherbes. Letzterer hilft ihm, sich des
Verdachts zu entledigen, Autor einer (tatsächlich von Chevrier
verfassten) Schmähschrift gegen verschiedene Autoren am Hofe
Friedrichs II. zu sein. D'Argens wird in dem Roman Le Cosmopolite
ou Le citoien du monde von N. Fougeret de Montbron angegriffen,
der glaubt, dass der Marquis verantwortlich für seine Vertreibung
aus Preußen sei. Auch in seiner Margot la Ravaudeuse spottet
Fougeret de Montbron über die "oeuvres narcotiques du marquis
d'Argens".
1751 Eine nouvelle édition
augmentée der Lettres chinoises erscheint in Den Haag bei
Pierre Gosse junior in fünf Bänden. D'Argens und seine Frau werden
in dem anonym erschienenen Roman Le Petit-Maître Philosophe ou
Voyages et Avantures De Genu Soalhat Chevalier De Mainvillers dans
les Principales Cours De L'Europe verspottet. Der erst neunzehn
Jahre alte Naturwissenschaftler Jérôme Le François Lalande kommt zu
astronomischen Beobachtungen ans Berliner Observatorium und
verbringt seine Vormittage zumeist mit Euler, die Abende aber mit Maupertuis, Lamettrie, Argens und Voltaire. Die Schatullrechnungen Friedrichs des Großen weisen für dieses Jahr einen "Abschlag seiner [=d'Argens'] Pension, pro Aug., Sept., Okt., Nov., Dez." in Höhe von 1000 Reichstalern aus.
Mai - August 1751 Erneuter Aufenthalt
in Paris. Malesherbes wird von dem Buchhändler Mérigot ein d'Arnaud
zugeschriebenes Manuskript mit dem Titel Anecdotes pour servir à
l'histoire de la disgrâce du marquis d'Argens, pour servir de suite
à ses Mémoires zugespielt, dessen Veröffentlichung auf d'Argens'
Wunsch verhindert wird.
26. August 1751 D'Argens kommt aus Monaco wieder in Potsdam an.
26. Oktober 1751 Von diesem Tag datiert das Privileg von d'Argens' Réflexions critiques sur les différentes écoles de peinture, die 1752 in Paris gedruckt wurden und vermutlich bereits im Vorfeld zu vorübergehenden Spannungen mit Algarotti führten.
29. Oktober 1751 Voltaire schreibt seiner Nichte Marie Louise Denis aus Potsdam: "Je suis très aise du retour de frère Isac d'Argens. Il a d'abord été un peu ébouriffé, mais il s'est remis au ton de l'orchestre. Je l'ai rapatrié avec Algarotti. Nous vivons comme frères. Ils viennent dans ma chambre dont je ne sors guère; de là nous allons souper chez le roi, et quelquefois assez gaiement" (Besterman D4597).
7. November 1751 La Beaumelle kommt an und bleibt bis Mai 1752.
11. November 1751 Tod La Mettries nach
Genuss einer Fleischpastete.
Ende 1751 Veröffentlichung der
Reflexions critiques sur les différentes écoles de peinture
in Paris (eine überarbeitete und erweiterte Fassung erscheint 1768
in Berlin). Das Werk wird in den folgenden Jahren insbesondere in
Italien intensiv rezipiert. Nach Prüfung durch Condillac wird dem
Drucker Bauche in Paris die stillschweigende Erlaubnis zu einer
Neuauflage der bis dahin in Frankreich indizierten Lettres
juives erteilt.
19. Januar 1752 In der Berliner
Akademie, die in diesem Jahr in ihr neues Gebäude Unter den Linden umzieht, läßt Friedrich II. von Darget seine Eloge de La Mettrie
verlesen. D'Argens ist vermutlich unter den Zuhörern.
April/Mai 1752 Der mit Baculard d'Arnaud befreundete Schauspieler Rosambert verbringt ein paar Tage im Haus des Marquis d'Argens und berichtet darüber kurz in einem Brief aus Berlin an La Beaumelle vom 13. Mai 1752.
24.-25. Juni 1752 Empfang der Prinzessin Wilhelmine von Hessen-Kassel am Berliner Hof und deren Vermählung mit dem Prinzen Heinrich von Preußen am darauffolgenden Tag.
Juni/Juli 1752 D'Argens schreibt an den
in Frankreich seit Ende des Jahres wegen einiger kühner Behauptungen
in seiner theologischen Dissertation von Kirche und Parlament
verfolgten Abbé de Prades und lädt ihn im Auftrag Friedrichs II.
nach Potsdam ein. Dieser nimmt die Einladung an und übernimmt La Mettries Posten eines Vorlesers beim König.
19. August 1752 Voltaire ist ernsthaft
erkrankt und lässt der Gräfin von Bentinck über d'Argens Nachricht
über seinen Zustand zukommen.
Aug./Sept. 1752 D'Argens schreibt im
Auftrag des Königs an d'Alembert, damit dieser die Nachfolge des
scheinbar todkranken Maupertuis an der Spitze der Berliner Akademie
antrete - d'Alembert lehnt mit Schreiben vom 16. September an
d'Argens ab.
24. Dezember 1752 Auf Befehl Friedrichs II. wird auf dem Gensdarmenmarkt zu Berlin Voltaires anonym
veröffentlichte Schmähschrift gegen Maupertuis Diatribe du
Docteur Akakia von Henkers Hand verbrannt.
15. Januar 1753 D'Argens erhält
erstmals Besuch von Ernst Ahasverus Heinrich von Lehndorff, dem
Kammerherrn der Königin Elisabeth Christine von Preußen, dem er
während seiner gesamten Berliner Zeit freundschaftlich verbunden
bleiben wird.
14. Februar 1753 D’Argens geht nach Potsdam.
26. Februar und 16. Mai 1753 D’Argens’ Philosophie du bon sens wird auf den Index gesetzt.
März 1753 Voltaire verlässt Berlin für
immer. Sein Verhältnis zu d'Argens war bereits Mitte 1751 merklich
abgekühlt, wie aus einem Brief Friedrichs II. ersichtlich wird:
"D'Argens est de retour de France, il a eu une prise avec Voltaire,
mais c'était le roitelet qui se jouait avec l'aigle; vous jugez bien
qui l'a emporté". Der briefliche Kontakt bleibt jedoch bestehen.
Januar 1754 Einem Schreiben La Beaumelles an Friedrich II. vom 28. Januar zufolge soll d'Argens in einem vertraulichen (und nicht überlieferten) Brief an Pierre de Morand (1701-1757, von ca. 1750 bis 1753 literarischer Agent Friedrichs II. in Paris) berichten, daß der König seit Voltaires Weggang jegliches Interesse an literarischen Dingen verloren habe. D'Argens könne das durch Voltaires Abwesenheit entstandene Vakuum nicht füllen: "Il est vrai que le marquis d'Argens n'est nullement propre à remplir le vide que Sa Majesté doit trouver autour de lui. [...] D'Argens a écrit en confidence au pauvre Morand, que le roi est depuis les sottises de Voltaire si dégouté de vers, de prose, de littérature et de nouvelles de Paris, qu'il ne veut plus de correspondant ni d'agent littéraire. Ce qui n'empêche pas que Morand n'ait demandé le reste de sa pension et qu'on ne lui en refuse le payement."
15. April 1754 Geburt der gemeinsamen
Tochter des Marquis d'Argens und der Barbe Cochois in Berlin. Um
sein Erbe nicht gänzlich zu verlieren, lässt d'Argens das Kind in
Hamburg auf den Namen eines französischen Tänzers am Berliner
Theater taufen und erkennt es erst 1769 offiziell als sein
leibliches Kind an. In Sanssouci ist es still - Voltaire weg,
Maupertuis krank, Algarotti macht sich unsichtbar und d'Argens hat
sich, wie Friedrich II. Darget schreibt "den kleinen Finger verletzt
und trägt deshalb den Arm in der Binde, als wenn er vor Philippsburg
von einer Kanonenkugel verwundet wäre".
Juni 1754 D'Argens korrespondiert mit
dem Verleger Konrad Walther in Dresden über eine um ein Drittel
erweiterte Neuauflage der Lettres juives. Malesherbes
erlaubt, vierzehn Exemplare der Philosophie du Bon Sens nach
Paris einzuführen.
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1755 Neuauflage der
Neuausgabe der Lettres chinoises aus dem Jahr 1751 bei Paupie
in Den Haag in sechs Bänden. Ebenda erscheint eine im Umfang um mehr
als die Hälfte erweiterte Ausgabe der Philosophie du Bon Sens
in drei Bänden. Wenn man Friedrich II. Glauben schenken darf, liegt
d'Argens die meiste Zeit im Bett. In Lucca veröffentlicht Ridolfino Venuti unter dem Titel Risposta alle Reflessioni critiche sopra
le differenti scuole di pittura del Sig. Marchese d'Argens seine
Antwort auf d'Argens' kritische Würdigung der italienischen Malerei
in den vier Jahre zuvor erschienenen Reflexions critiques sur
les différentes écoles de peinture.
In den Schatullrechnungen Friedrichs des Großen findet sich für 1755 ein Posten in Höhe von 38 Reichstalern und 8 Groschen "für des Marquis d'Argens Portechaise ("Porte-Chaise") u. Kohlpfanne darin".
1756 Beginn des siebenjährigen Krieges.
Am 29. August 1756 überschreiten preußischen Truppen die Grenze
Sachsens und besetzen in den nächsten Tagen die größeren
Städte.
D'Argens und Babette Cochois wohnen in Sanssouci, wo
gerade mit dem Bau der Bildergallerie begonnen wurde. Formey schreibt am 15. Oktober Algarotti: "J'ai été ces jours-ci voir les merveilles de Sans-Souci qui vont tous les jours en croissant. J'y ai trouvé le marquis d' Argens qui y demeure en l'absence du Roi , et nous avons jasé deux heures ensemble . Il est venu cette semaine à Berlin, et en a passé deux autres au coin de mon feu. Le voilà demeuré le seul tenant de l'anciennne Cour d'Apollon. Mr. de Maupertuis est actuellement a S. Malo, où il passera l'hyver."
Im Dezember
läßt Friedrich II. beide nach Dresden kommen, wo sie im Haus des
sächsischen Reichsgrafen und Ministers Heinrich von Brühl Wohnung
nehmen.
1757 Januar: D'Argens besichtigt
gemeinsam mit Friedrich II. und dem Grafen Schaffgotsch die
Gemäldegalerie in Dresden. Er wünscht, den deutschen Dichter G.W. Rabener bei Friedrich II. einzuführen; dieser lehnt das Angebot
jedoch ab, da er sich nicht "von einem Franzosen zu den Füßen des
Königs legen" lassen möchte.
August: D'Argens, der die Erlaubnis
hat, in allen Schlössern des Königs auf dessen Kosten zu wohnen,
hält sich mit Babette Cochois einige Tage in Charlottenburg auf. Tod
des Vaters, der ihn in seinem Testament nicht bedenkt. Die Schulden
in Höhe von 400.000 Francs, die Pierre Jean de Boyer Marquis
d'Argens hinterläßt, werden fast in Gänze von seinem drittgeborenem
Sohn Alexandre-Jean-Baptiste de Boyer, marquis d'Eguilles abgetragen. Aus dem Testament seiner Mutter fließen d'Argens später
20000 Livres sowie eine jährliche Pension in Höhe von 2000 Livres
zu.
Am 14. April 1757 stirbt Benjamin Panchaud, der ca. von 1752-1755 im Hause d'Argens gewohnt und dessen Fau Griechischunterricht erteilt hatte.
Am 5. August 1757 stirbt Antoine Pesne in seinem Haus in Berlin in der Oberwallstraße Nr. 3 nahezu unbemerkt nach 46jähriger Tätigkeit als preußischer Hofmaler.
Am 16. Oktober 1757 wird Berlin von russischen Truppen unter General Hadik eingenommen.
Am 29. November 1757 berichtet der Opregte Groninger courant, d'Argens als Gesandter nach Kopenhagen gehen solle: "De vermaarde Marquis d'Argens welke zoo lang in de hoedanigkeit van geletterde aan het Hof van de Koning van Pruisen geleeft heft, zal voor de Heer Ogier onze afgezand te Kopenhagen worden".
1757-1759 Den Winter 1757/58 verbringt
d'Argens kränkelnd im Hauptquartier Friedrichs des Großen in
Breslau. Der Opregte Groninger courant berichtet am 21. Januar 1758, dass er bei seiner Ankunft in Breslau am 6. Januar 1758 vom König sehr herzlich empfangen und mit einer wervollen Tabaksdose beschenkt worden sei ("... niet alleen zeer gunstig ontfangen maar hem ook een vertrek in zyn Palleis aangeweezen, daarenboven beschonken met een kostelyke Gouden Tabaks Doos met Juweelen omzet"). In Breslau lernt er 1758 Catt, den gerade in Dienst getretenen
Vorleser Friedrichs kennen, der einer seiner treuesten Freunde wird.
Im März 1758 reagiert Friedrich II. auf die Nachricht, dass der
Papst dem Feldmarschall Daun einen Degen und einen Hut, beides
geweiht, zugedacht habe, mit einer Satire, die von d'Argens um eine
lateinische Übersetzung ergänzt und veröffentlicht wird. D'Argens ersucht um eine Reiseerlaubnis in die Provence, geht aber Ende
August nur nach Hamburg, um dort die seiner Ansicht nach
mageren Früchte des väterlichen Erbes entgegenzunehmen. Er hält sich
von September 1758 - Ende Februar 1759 in der Hansestadt auf und
klagt auch hier über gesundheitliche Beschwerden.
Friedrich II.
äußert gegenüber Catt die Ansicht, dass sein geschätzter Freund dort
vor allem damit beschäftigt sei, Austern und Taschenkrebse zu
verzehren sowie den kompletten Tablettenvorrat der Hansestadt
aufzukaufen. D'Argens plant unterdessen, unter dem Titel Mercure
de Hambourg (später auch Mémoires de l'Académie des
nouvellistes du café de Saint-James) eine Zeitschrift mit
gemischt deutsch-französischen Beiträgen gegen die Gegner der
Aufklärung herauszugeben, welches Vorhaben jedoch im Projektstadium
stecken bleibt.
Am 7. August 1759 stirbt Maupertuis. D'Argens,
der ein direkter Zeuge seiner Auseinandersetzungen mit Voltaire
gewesen war, kommentiert Lehndorff zufolge: "Er ist zu sehr zur
Unzeit gestorben, als dass man um ihn trauern könnte; man ist mit zu
wichtigen Dingen beschäftigt, so dass man keine Zeit zur Trauer
hat." Im September 1759 schreibt d'Argens aus Wolfenbüttel, wohin er
sich auf Geheiß des Königs zurückgezogen hat, um im Falle der
Einnahme Berlins durch den Feind in Sicherheit zu sein. Ab November
will Friedrich II. ihn nach Schlesien kommen lassen, "nachdem Sie 8 Monate im Bette zugebracht, und jetzt doch ausgeruht haben müssen" (Brief vom 13. Dezember 1759). Fiedrich der Große stellt ihm anheim, "auch Frau von Argens mitzubringen".
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1760 Um 1760 wird
d'Argens durch Vermittlung Nicolais mit Mendelssohn bekannt: "Der
Markis schätzte von seiner Seite den vortrefflichen Moses
außerordentlich, und sie hatten zuweilen interessante Gespräche,
auch wohl über philosophische Gegenstände", wie Nicolai
schreibt.
Im Juli 1760 berichten mehrere niederländische Zeitungen, dass Friedrich II. d'Argens Ende Juni ein wertvolles Tafelservice mit philosophischen Motiven geschenkt hat: "Zyne Koninglyke Majesteit heeft aan den Marquis d'argens tot een teken van zyne byzondere gunst een prachtig Porcelyn Servies geschonken. Op hetzelve zyn de kenmerken en eigenschappen der Philosophie afgebeeld, en boven op het Middelstuk vindt men eene Globe, met het gedenkschrift, Dubium Sapientiae initium; (door twyfeling doet men de eerste stap tot de wysheid), hetwelk doelt op zyn werk de Philosophie du bon Sens, waardoor de beroemde Heer schryver reeds genoegzaam in de geleerde waereld geliefd en bekend is" (Middelburgsche courant vom 8. Juli 1760).
Im Oktober wird Berlin von russischen Truppen belagert
und Charlottenburg geplündert, worüber d'Argens Friedrich II.
ausführlich Bericht erstattet. Formey zufolge, der am 24. Oktober brieflich Algarotti einen nicht minder ausführlichen Bericht über die Ereignisse zukommen lässt, war d'Argens durch die Ereignisse vor seiner Tür sehr verängstigt und floh zunächst zu dem Grafen von Reuss, dann gemeinsam mit seiner Frau in das Haus von Catts Schwiegermutter und rettete sich schließlich zu Beausobre. Den Winter (Dezember 1760 bis März
1761) verbringt d'Argens, der von seiner Frau begleitet wird, mit
Staatsminister Graf Finck aus Magdeburg als Gesellschafter des
Königs in Leipzig. Häufigere Treffen mit C.F. Gellert, Catt und dem
englischen Gesandten Andrew Mitchell bei Friedrich II. In seinen
Briefen an den König trauert er dem Jahrhundert Ludwigs XIV. nach
und urteilt außergewöhnlich hart über die französischen Philosophen
der Gegenwart, die ihm nur Schwätzer sind, zögert jedoch auch,
Palissots generelle Philosophenschelte zu übernehmen. Auch Voltaire
gegenüber lässt er es nicht an Spitzen fehlen. Der esprit de
paradoxe des Zeitalters, so befürchtet d'Argens, werde den
bon sens zerstören. In einem Brief an Friedrich II. vom
28. November würdigt er den Gründer der Berliner
Porzellanmanufaktur, Johann Ernst Gotzkowsky: "Ihr G. ist ein
trefflicher Mann und ein würdiger Bürger; ich wünsche Ihnen solcher
eine große Zahl."
1761 Am 3. Januar erhält d'Argens Besuch von Gellert, wie dieser in seinem Tagebuch notiert: "War Mittags bei dem Marqvis d'Argens zu Gaste, nebst Dr. Ernesti und le Cat". Am 24. Januar, dem 49. Geburtstag Friedrichs des Großen, leistet d'Argens dem König mittags wie abends Gesellschaft in dessen Leipziger Winterquartier, wie Georg Samuel Götze, der damalige 'Schloß Inspector' von Hubertusburg berichtet. Am Abend speist man zu zweit "4 junge Rebhühner" und als zusätzliche "Schüßel" kleine Pastetchen vom Truthahn nach Noëls bewährter Rezeptur. Mitte März kehrt d'Argens von Leipzig
nach Berlin zurück. Er arbeitet an einer Plutarch-Übersetzung, die
er durch die Arbeit an der Übersetzung des Ocellus Lucanus unterbricht. Im Juni 1761 Kuraufenthalt in Fehrbellin, Kiritz und Havelberg. Umzug in ein Landhaus nahe Barnewitz, das er während acht Monate kaum verläßt. Er arbeitet an der Fertigstellung seines Ocellus Lucanus, den er mit Anmerkungen "über die die
Feinde der Philosophen nicht lachen werden" versieht und im November 1761 Friedrich dem Großen sendet.
D'Argens verwendet
sich dafür, dass der nach dem Tod seiner Frau in tiefe Depressionen
verfallene Philosoph und Schrifsteller Johann Georg Sulzer, der
durch seine Vermittlung Zugang zum Hofe Friedrichs II. gefunden
hatte, die Erlaubnis zu einem Kuraufenthalt in der Schweiz erhält.
1762 Ocellus Lucanus en grec et en
françois. Avec des dissertations sur les principales questions de la
métaphisique, de la phisique et de la morale des anciens
erscheint in Berlin bei Haude und Spener. D'Argens verbringt den
Frühsommer in Potsdam. Der britische Botschafter Sir Andrew Mitchell
beklagt d'Argens' Schwatzhaftigkeit: ohne böse Absicht plaudere er
vertrauliche politische Mitteilungen Friedrichs II. überall aus. Am 30. Dezember schreibt Formey Algarotti: "Mr. le marquis d'Argens a donné son Timée de Locres , qui ressemble à l'Ocellus Lucanus, qui l' avoit précédé. Tous deux ensemble sont la clôture, et la couronne de la philosophie du bons sens" und berichtet, dass die Preisfrage der Akademie für das Jahr 1763 über "La Puissance temporelle des papes", die der aus einfachen Verhältnissen stammende Philosophielehrer und Schriftsteller Francois Sabbathier mit einem Mémoire für sich entschied, auf einen Vorschlag d'Argens' zurückging.
Der mit d'Argens bekannte Kupferstecher Georg Friedrich Schmidt erweist dem Schriftsteller seine Referenz, indem er unter Anspielung auf die fiktiven Briefschreiber der Lettres juives einen Kupferstich des Potsdamer Rabbis Michel Hirsch mit dem Text "Hirsch Michel, praesentirt an Isaac Onis durch Aaron Monceca" versieht.
1763 Anfang des Jahres hält d'Argens
sich in Leipzig auf. In der zweiten Februarhälfte reist er nach
Berlin zurück (die Fahrt in der Kutsche dauert zwei Tage). Im März
bereitet er im Hinblick auf die Rückkehr des Königs infolge der
Beendigung des siebenjährigen Krieges durch den Hubertsburger Frieden seinen Umzug von Berlin nach
Potsdam vor. Am 30. März erwarten 50 000 Menschen den siegreichen
Preußenkönig in Berlin. Die Kaufleute der Stadt haben zu seiner
Begrüßung d'Argens an ihre Spitze gestellt, der jedoch nicht das
Eintreffen seines über drei Stunden verspäteten Gönners abwartet und
zuvor ins Schloss zurückkehrt. D'Alembert hält sich von Juni bis
September zu einem zweiten Besuch in Potsdam auf. Da d'Argens häufig
krank ist, kommt es zu keinen Gesprächen. Nach Beendigung des
siebenjährigen Krieges hält sich d'Argens Neffe Graf de Canorgue
sechs Monate bei seinem Onkel in Berlin auf und heiratet dort die
Tochter des Bankiers Gotzkowsky. D'Argens verhilft Moses Mendelssohn
zu einem Schutzprivileg. Aufenthalt in Leipzig. Er verwendet sich
bei Friedrich II. für die Druckerlaubnis einer kommentierten
Neuübersetzung des Neuen Testaments durch den als Deist und Socianer
verschrieenen Philologen Christian Tobias Damm.
28. Juni 1763 D'Argens jüngerer Bruder,
der Parlamentspräsident Alexandre-Jean-Baptiste de Boyer, seigneur d'Éguilles, ein glühender Anhänger und Verteidiger der Jesuiten,
wird nach der Unterdrückung des Ordens in Frankreich mit Berufs- und
Aufenthaltsverbot in Aix belegt, kann das Urteil jedoch ein Jahr
später revozieren lassen.
11. August 1763 D'Argens stellt am späten Nachmittag im Marmorsaal von Sanssouci gemeinsam mit Catt die aus einfachen Verhältnissen stammende Dichterin Anna Luise Karsch dem König vor.
1763 beginnt die Veröffentlichung einer siebenbändigen, vorgeblich von Nicolai nach d'Argens' Angaben verbesserten Ausgabe der Lettres juives in Nicolais Verlag zu Berlin, die 1765 abgeschlossen wird. D'Argens
Freund bespricht das Werk selbst in seiner Allgemeinen Deutschen Bibliothek.
9. November 1763 Der türkische Gesandte Achned Effendi, der schon im Juli des Jahres von Konstantinopel aus aufgebrochen war, hält feierlich Einzug in Berlin.
22. Dezember 1763 D'Argens wendet sich gemeinsam mit den anderen Akademiedirektoren (Heinsius, Euler und Marggraf) mit der Bitte an Friedrich II., neuen und schlecht entlohnten Akademiemitgliedern höhere resp. überhaupt Bezüge irgendeiner Art zu gewähren, welcher Bitte der König mit Abstrichen entspricht.
1764 Veröffentlichung einer achtbändigen erweiterten Ausgabe der Lettres juives
in Den Haag bei Paupie.In Amsterdam bei Neaulme erscheint eine neue Ausgabe
in sieben Bänden von d'Argens Mémoires secrets de la République
des Lettres ou le Théâtre de la Vérité (erstmals 1738). D'Argens
trifft sich mit dem Maler van Loo, der sich in Potsdam aufhält, um
Auftragsarbeiten durchzuführen.
5. Januar 1764: Die Gazette de Cologne berichtet in ihrem Supplement zur Ausgabe vom 17. Januar 1764, dass sich am Samstag, dem 5. Januar die Akademie der Wissenschafte und Künste anlässlich des Besuchs des türkischen Gesandten Achmet Effendi versammelt habe und Euler bei dieser Gelegenheit ein Schreiben d'Argens verlesen habe, in dem die Aufnahme von Guichard, Castillon und Bernouilli als Mitglieder sowie diejenige von Helvetius und de Jaucourt als korrespondierende Mitglieder (associés étrangers dekretiert wurde. Achmet Effendi erschien um zehn Uhr und wurde mit allen Ehren empfangen. Ihm wurden mehrere physikalische Versuche vorgeführt, von denen ihm das Le Diable de Descartes au Cylindre genannte am besten gefallen habe.
6. Januar 1764: Am Dreikönigstage
trifft sich bei Friedrich II eine ausgewählte kleine Gesellschaft,
bestehend aus seinem Bruder Heinrich, den Prinzen von Braunschweig,
den Generalen Lentulus und Krockow sowie Pöllnitz und d' Argens. Es
wird eine große Pastete aufgetragen, in der ein junges Mädchen
steckt, das vom König gedichtete Verse vorträgt.
5. Februar 1764: Johann Kaspar Lavater lernt in Berlin d'Argens und dessen
achtjährige Tochter kennen, die er als seine Nichte ausgibt.
März 1764 Die Akademiedirektoren (d'Argens, Euler, Marggraf und Heinsius) wenden sich am 13. März mit dem Vorschlag an Friedrich II., den zur Akademie gehörenden Garten zu veräußern, um die finanzielle Lage der Akademie zu stabilisieren. Am 19. März schreibt Formey Algarotti, dass d'Argens kränkelt und hypochondert.
28. Juli 1764 Die Akademiedirektoren Euler, Marggraf und Heinsius erteilen den Auftrag, d'Argens' Pension ein halbes Jahr im voraus auszuzahlen.
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Herbst 1764 - Sommer 1766
D'Argens hält sich mit seiner Familie (u.a. zur
Regelung von Erbschaftsangelegenheiten) in der Provence auf. Er
kränkelt auf der Reise bereits in Göttingen, Kassel, Frankfurt am
Main und in Straßburg und muss einen geplanten Kurzbesuch in Paris
verschieben. Mit Buchhändlern in Straßburg, Holland und in Lyon
verhandelt er über Neuausgaben seiner Werke, insbesondere der
Défense du paganisme. Im Dezember 1764 ist er in Éguilles
angekommen. Während seiner Abwesenheit besucht u.a. Helvétius
(März/April 1765) den preußischen Hof. Die für den Spätsommer 1765
geplante und bereits angetretene Rückreise muss wegen neuerlicher
Erkrankungen d'Argens' in Montélimar abgebrochen und mehrfach
verschoben werden. Erst im April des darauffolgenden Jahres ist
d'Argens nach eigenem Bekunden wieder in der Lage, sich den
Strapazen einer Reise zu unterziehen. Sein Reisebegleiter auf dem
Rückweg von Lyon nach Berlin ist ein Neffe des in Rom als
Antiquitätensammler berühmt gewordenen Baron von Stosch.
Nach
Helvétius' Besuch am preußischen Hof ist Friedrich II. entschlossen,
nähere Informationen zum französischen Pacht- und Steuersystem zu
sammeln. Er lässt mit Hilfe d'Argens', der später allerdings seine
Teilnahme leugnet, Fachleute aus Frankreich nach Berlin kommen, die
das preußische Abgabensystem reformieren.
16. März 1765 Ankunft von Dieudonné Thiébault in
Berlin. der spätere Biograph Friedrichs II. widmete
ein längeres Kapitel seiner Souvenirs de vingt ans
de séjour à Berlin dem Verhältnis d'Argens' zu dem
preußischen König.
Dezember 1765 Veröffentlichung des
Compère Mathieu (von Dulaurens), der von Bachaumont d'Argens
zugeschrieben wird. Veröffentlichung einer neuen Ausgabe von
Voltaires Dictionnaire philosophique, in der d'Argens als
Autor des Artikels "Genèse" bezeichnet wird; in Wahrheit hatte
Voltaire nur Teile des Artikels ungefragt aus d'Argens Timée de
Locre übernommen.
1765-1768 D'Argens Histoire de
l'esprit humain ou mémoires secrets et universels de la république
des lettres, von ihm selbst als Frucht 36 Jahre währender
schriftstellerischer Bemühungen bezeichnet, erscheint in 14 Bänden
bei Haude und Spener in Berlin.
1766-1767 Vorübergehende Trübung der
Beziehung d'Argens - Friedrich II., insbesondere durch die
Spöttereien des Königs über den Philosophen.
1768 Erweiterte und verbesserte Ausgabe
der erstmals Ende 1751 veröffentlichten Reflexions critiques sur
les différentes écoles de peinture in Berlin. D'Argens'
wichtigste Werke werden zu einer Werkausgabe in 24 Bänden
zusammengefasst. Eine Neuausgabe der Philosophie du bon-sens
erscheint in drei Bänden bei Pierre Paupie in Amsterdam. D'Argens
ist nach wie vor Direktor der "Classe de Belles-Lettres" der
Berliner Akademie, zu der damals Louis de Beausobre, Paul Jérôme de
Bitaubé, Henri de Catt, Georg Gottfried Küster, Quintus Icilius,
Deodatus Thiebault, François Vincent Toussaint und Jacques Weguelin
zählen.
Sommer 1768 In einer dem Marquis
d'Argens gewidmeten Satire spinnt Friedrich II. ein paradoxes Lob
der Faulheit. Im Juli ist das Neue Palais im Park von Sanssouci so weit fertiggestellt, dass der König es beziehen kann. Auch d'Argens erhält dort eine Wohnung mit Vorzimmer, Bibliothek und Schlafzimmer, die er allerdings nur kurz bewohnt haben kann.
September 1768 D'Argens nimmt Abschied
vom Hofe Friedrichs II. und reist in seine provenzalische Heimat, um
dort sein Leben zu beschließen. Zuvor sendet er dem Preußenkönig alle Briefe, die dieser je an ihn gerichtet hatte, zurück. Dieser schickt sie erneut an d'Argens, der sie (vermutlich bei Catt) in Berlin deponiert. Anfang Oktober schreibt der Preußenkönig d'Alembert: ""Was meinen Markis betrifft, so will er beweisen, daß er nicht träge ist und unternimmt deshalb eine Reise nach Aix. Denn Sie werden wissen, die Provenzalen sind wie die Juden; etwas Koth aus Jerusalem ist für diese, und die Bäder von Aix sind für jene: das scheinen ihnen die Meisterwerke des Allmächtigen". Am 14. Dezember schreibt d'Argens Friedrich II. aus
Dijon. Der Preußenkönig streicht d'Argens' Pension, worüber dieser
von einem Mittelsmann Sulzers in Bourg-en-Bresse erfährt, was ihn
aber nicht davon abhält, seine Heimreise fortzusetzen.
18. Dezember 1768 D'Argens und seine
Frau anerkennen erst jetzt ihre 1754 in Hamburg auf den Namen Barbe
Giraud getaufte Tochter als ihr legitimes gemeinsames Kind. Barbe
ist d'Argens' einzige Nachkommin.
Januar 1769 D'Argens' Mutter stirbt im
Alter von 84 Jahren und bedenkt ihn großzügig mit einer Leibrente in
Höhe von 1000 Ecus sowie 35 000 Livres Barmitteln. D'Argens
arrangiert sich mit seinen Geschwistern und erhält die Leibrente, 10
000 1769 zur Auszahlung gelangende Livres und ein Besitztum in
Eguilles unweit Aix-en-Provence.
März 1769 Voltaire schreibt (mit
fingierter Datumsangabe 1768) seinen Discours de l'empereur
Julien contre les Chrétiens, der vorgibt, die Übersetzung eines
Werkes des Marquis d'Argens zu sein, sich jedoch nur an dessen 1764
erschienener Défense du paganisme inspiriert. D'Argens
reagiert mit einer gemilderten Neuausgabe seines Werks.
Mai 1769 Casanova besucht d'Argens in
der Nähe von Aix-en-Provence auf dem Landsitz seines Bruders, des
Parlamentspräsidenten d'Eguilles.
Dezember 1769 D'Argens erklärt vor
seiner versammelten Familie, einem Notar und mehreren Zeugen in
Eguilles seine bis dahin unter dem Namen Mina Giraud als vorgebliche
Nichte seiner Frau bei ihm wohnende Tochter offiziell zu seinem
leiblichen Kind Barbe d'Argens.
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1769-1770 Neue und
erweiterte Ausgabe der Lettres chinoises (in sechs Bänden) und der
Lettres cabalistiques (in sieben Bänden) bei Pierre Paupie in Den
Haag. Von der bei Nicolai publizierten Übersetzung der Lettres
juives erscheint eine 2. Auflage.
20. August 1770 In seinem Testament vom
20.8.1770 setzt d'Argens seine Frau als Haupterbin ein. Für den
Fall, dass seine Tochter keine männlichen Nachkommen haben sollte,
vermacht er seine Bilder- und Büchersammlung den Söhnen seines
jüngeren Bruders Alexandre-Jean-Baptiste.
Ende September 1770 Die englische Reiseschriftstellerin Anna Riggs Miller berichtet in ihren Letters from Italy, dass d'Argens und d'Alembert sich Ende September 1770 für einige Tage auf Voltaires Wohnsitz Ferney unweit Genf aufgehalten haben: "D'Alembert and the Marquis d'Argens were just arrived by appointment to stay a few days, the former from Paris, the latter from Berlin". Für d'Argens' Aufenthalt in Ferney zu diesem Zeitpunkt finden sich jedoch im Gegensatz zu dem d'Alemberts keine weiteren Belege.
Anfang November 1770 Der schwedische Reisende Jacob Jonas Björnståhl trifft in Aix-en-Provence "den Hrn. Marquis d'Argens nicht an, indem er auf seinem Landgute einige Meilen von der Stadt war (Reisen durch Frankreich und Unter-Italien, Band 1, Stralsund, Rostock und Leipzig:
Struck, 1777, S. 193).
1771 Am 12. 1. 1771 stirbt d'Argens
nach den Worten seiner Frau wie ein Weiser (und nicht wie ein
Heiliger) auf dem Schloss seiner Schwester, der Baronesse de la
Garde unweit Toulon. Beisetzung in der Marienkirche zu Toulon.
Am 6. Juni 1771 eröffnet der Secrétaire perpétuel der Berliner Akademie
der Wissenschaften, Samuel Formey, die Öffentliche Sitzung der
Akademie mit der Lektüre seiner Eloge du Marquis d'Argens,
die erst zwei Jahre später in gedruckter Form erscheint. Unter den
Anwesenden sind neben d'Argens Akademie-Kollegen Merian, Sulzer,
Toussaint und Thiebault auch der Prinz Poniatowski, ein Neffe des
polnischen Königs und "plusieurs autres personnes distingués" als
Gäste, wie in den Protollen der Akademie vermerkt ist. Mit dem
Impressum "A Vienne, 1771" erscheint eine in ihrem Titel als
Gegenschrift zu d'Argens Philosophie du bon sens konzipierte
Abhandlung eines anonymen Autors, der christliche Lebensprinzipien
gegen die der Aufklärer setzt: Nouvelle philosophie du bon sens,
ou l'on oppose les vrais principes de la philosophie et de la
theologie naturelle à la doctrine monstrueuse de l'athéisme, du
materialisme, du deisme, de la nouvelle philosophie de nos
jours, die außer im Titel aber keinen Bezug zu d’Argens’ Werk aufweist.
Im September verwüstet ein Unwetter d'Argens' Wohnhaus in Éguilles mitsamt seiner Bibliothek. Seine Frau entkommt nur knapp mit dem Leben, wie die London Evening Post in ihrer Ausgabe vom 19. Oktober 1771 berichtet: "Yesterday arrived the mail from France. Marseilles, Sept. 30. - The storm which happened the 16th inst. did considerable damage in the village of Eguile, in the neighbourhood of Aix. A fine pavillion which the Marquis d'Argens had built after his return from Prussia, was entirely destroyed by the torrents; he had a fine collection of prints there, the loss of which is very much regretted. His widow with great difficulty saved her life by being carried off by some peasants upon their shoulders".
1773 Veröffentlichung der Eloge du Marquis d'Argens Formeys in den Nouveaux Mémoires de
l'Académie Royale des Sciences et Belles-Lettres, Année 1771, p.
46-52.
1774 D'Argens' Tochter heiratet durch
Vermittlung ihres Onkels Alexandre-Jean-Baptiste den späteren
avocat général au Parlement Raphaël Magallon.
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1775 Veröffentlichung
von L'Esprit du marquis d'Argens, ou recueil des pensées
philosophiques tirées de ses ouvrages in zwei Bänden bei Voss in
Berlin. In der Minoritenkirche zu Aix-en-Provence wird ein von
Friedrich II in Auftrag gegebenes Grabmonument für d'Argens (von
Charles-Antoine Bridan) errichtet, das nach der französischen
Revolution teilweise zerstört wird.
1788 Veröffentlichung des Briefwechsels
zwischen d'Argens und Friedrich II. in der posthum erschienenen
fünfzehnbändigen Werkausgabe des Preußenkönigs.
1798 Veröffentlichung eines Teils des
(vom Herausgeber bereinigten) Briefwechsels zwischen d'Argens und
Friedrich II. in einer deutschen und in einer französischen Ausgabe.
Teile der Briefsammlung waren bereits ab 1786 in den Oeuvres
posthumes de Frédéric II erschienen: die vorliegende Ausgabe ist
um 59 Originalbriefe angereichert, die dem anonymen Hrsg. von
d'Argens Enkel de Magellon überlassen worden waren.
1807 Veröffentlichung
einer Neuausgabe der Mémoires du Marquis d'Argens mit einer
biographischen Skizze und Erläuterungen von J. Peuchet im Pariser
Verlag F. Buisson.
1852 Veröffentlichung einer
kommentierten Ausgabe des Briefwechsels zwischen d'Argens und
Friedrich II. als Band XIX der von J.D.E. Preuss herausgegebenen
Oeuvres de Frédéric le Grand.
1856 Jean Philibert Damiron
veröffentlicht in der Revue des travaux de l'Académie des
sciences morales et politiques et comptes rendus de ses séances
seine "Mémoire sur le Marquis d'Argens, lu à l'Académie des Sciences
morales et politiques".
» 1700-1725-1730-1735-1740-1745-1750-1755-1760-1765-1770-1775-1800-1900-2000
1928 Elsie Johnstons
(unter der Leitung Daniel Mornets) entstandene Dissertation Le Marquis d'Argens: sa vie et ses œuvres, die bis heute
maßgebliche Biographie, erscheint in Paris.
1954 Werner Krauss wird von der
Deutschen Akademie der Wissenschaften in Ost-Berlin gebeten,
"Möglichkeiten einer Popularisierung des Marquis d'Argens ... zu
unterbreiten".
1972 Die bislang maßgebliche Studie zu
Werk und Leben des Marquis d'Argens, von Jean Molino, wird in Paris
als Thèse d'Etat angenommen. Das 1500 Schreibmaschinenseiten
umfassende Werk wurde nicht gedruckt.
1974 Wolf-Hermann D. Steinsieck
veröffentlicht seine in Aachen (unter der Leitung Fritz Schalks)
entstandene Dissertation über Die Funktion der Reise- und Briefliteratur in der Aufklärung: untersucht am Beispiel der "Lettres chinoises" des Marquis d'Argens.
1988 Das erste ausschließlich dem Werk
des Marquis d'Argens gewidmete Kolloquium findet im Centre Aixois
d'Etudes et Recherches sur le XVIIIe siècle statt. Die Akten
werden 1990 von Jean-Louis Vissière veröffentlicht .
1997 Unter dem Titel "Der Marquis d'Argens und das Schillern der Aufklärung" findet auf Anregung von
Friedrich Niewöhner in der Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel ein
d'Argens-Kolloquium unter Leitung von Jean-Loup Seban und
Hans-Ulrich Seifert statt.
2002 Guillaume Pigeard
de Gurbert ediert La Philosophie du bon sens in der Reihe
"Libre pensée et littérature clandestine" des Verlages Honoré
Champion - damit erscheint erstmals ein Werk des Marquis d'Argens in
einer wissenschaftlichen kritischen Ausgabe.
2003 300. Geburtstag des Marquis
d'Argens.
» 1700-1725-1730-1735-1740-1745-1750-1755-1760-1765-1770-1775-1800-1900-2000
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