Johann Friedrich Kopp (1716-17550)
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Der zuletzt als Hof- und Justizsekretär in Dresden tätige Journalist und Übersetzer hatte von 1727 bis 1733 als Mitschüler Gellerts die Fürstenschule St. Afra in Meißen besucht und sich danach an der Leipziger Universität eingeschrieben. Er wurde Mitglied von Gottscheds Rednergesellschaft und schrieb seinen "hochgeehrtesten Herrn Professor" wiederholt mit der Bitte an, von ihm in Angriff genommene Übersetzungen mit einem Vorwort oder durch Fürsprache bei den Verlegern zu unterstützen. Vom 19. Mai 1739 ist in der Leipziger Universitätsbibliothek ein in Kölleda geschriebener Brief Kopps an Gottsched überliefert, in dem dieser seinem Lehrer den Entschluss mitteilt, "wie ich auch schon in Leipzig Ewr: Hochedelgeb. Magnificenz zu sagen die Ehre gehabt, die Lettres juives in deutscher Sprache nach und nach herauszugeben, und wo ich es für gut befinde, bisweilen einige Anmerckungen hinzuzufügen. Den Anfang dieser Arbeit werden Ewr: Hochedelgeb. Magnificenz von Mhe. Götzen, dem ich die Besorgung des Drucks aufgetragen, communicirt bekommen, und ergehet hiermit an Dieselben meine gehorsamste Bitte, die Gütigkeit für mich zu haben, und mir Dero Gedancken so wohl in Ansehen der Übersetzung überhaupt und der Regelmäßigkeit meines deutschen Ausdrucks, als auch insonderheit über den Punct mitzutheilen, ob es nicht rathssamer seyn dürffte, hin und wieder einen Brief aus den Lettres juives auszulaßen, als durch Verdeutschung der darin enthaltenen Anzüglickeiten wider den päpstlichen Stuhl und seine Geistlichkeit sich vielleicht heimliche oder wohl gar öffentliche Feinde zu machen." Dieser Brief, in dem Kopp noch auf einige philologische Details seiner Übersetzung eingeht, wurde erstmals 2011 im 5. Band des von Detlef Döring (u.a.) hrsg. Gottschedschen Briefwechsels abgedruckt (Nr. 177, S. 407-410). Die erbetene Unterstützung wurde Kopp von Gottsched in diesem wie in anderen Fällen nicht gewährt. Die Übersetzung der erstmals 1763-1766 in deutscher Sprache erschienenen Jüdischen Briefe wird Johann Samuel Patzke und Johann Georg Krünitz zugeschrieben. |