Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781)
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Lessing.htm
Ob Lessing und d’Argens sich je begegnet sind, ist ungewiss. Sicher jedoch ist, dass Lessing ein interessierter Leser der Philosophie du bon sens war, die er im 68. Stück der Berlinischen privilegierten Zeitung vom 6 Juni 1754 besprach. Auch andere Werke des Marquis d’Argens kannte und schätzte Lessing – die “Histoire d’un Dervis” aus den Lettres Juives bildete neben anderen Quellen vermutlich die Vorlage für die beiden längsten der 1753 erschienenen Lessingschen Fabeln.
Lessing nannte d’Argens’ Namen erstmals im Zusammenhang mit dem 1748 anonym erschienenen Roman Thérèse philosophe, glaubte jedoch nicht, dass der tugendsame Marquis das Werk geschrieben haben konnte (vgl. Das Neueste aus dem Reiche des Witzes, als eine Beylage zu den Berlinischen Staats- und Gelehrten Zeitungen, Stück 1, April 1751, S. 5-6). Lessings Vetter Christlob Mylius (1722-1754), der ihn 1748 nach Berlin geholt und in die dortigen literarischen Kreise eingeführt hatte, war d'Argens' erster deutscher Übersetzer: in seiner Zeitsschrift Der Naturforscher lieferte er 1748 die deutsche Version eines viel diskutierten Kapitels aus den Lettres juives über Vampire. |