Christian Fürchtegott Gellert (1715-1769)
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Der Dichter verdankte Winckelmann zufolge (Carl Justi, Winckelmann und seine Zeitgenossen, Bd. 3, Köln 1956, S. 343) d’Argens seine Audienz in Sanssouci. Tatsächlich sind der erfolgreiche Fabelautor und der Verfasser der Lettres juives am Hofe Friedrichs II. wiederholt aufeinander getroffen, jedoch war d’Argens’ Buhlen um den bedeutenden Vertreter der Leipziger Aufklärung nicht mehr Erfolg beschieden als seinem Werben um dessen Landsmann Gottlieb Wilhelm Rabener. Gellert räumt Anfang 1761 zwar ein, dass d’ Argens “in der That [...] ein höflicher und bescheidner Mann“ ist, schreibt aber weinge Monate später aus Leipzig an den gemeinsamen Freund Johann Georg Sulzer: “Der Marquis d’Argens, liebster Sulzer, der mir unverdient sehr viel Freundschaft erwiesen, die ich nicht zu erwiedern weis, versicherte mich bey dem Abschiede, daß er mir den Eintritt in die Berl. Academie auswirken würde. Ich verbat diese Ehre, die ich nicht verdiene, nicht nützen auch nicht behaupten kann; ich verbitte sie noch und ersuche Sie dem Herrn Marquis meine Hochachtung vorzüglich zu bezeugen und ihm sein freundschaftliches Vorhaben auszureden” C. F. Gellerts Briefwechsel, hrsg. von John F. Reynolds, Bd.3, Berlin 1991 , S. 125).
D’Argens, der kein Deutsch verstand, scheinen diese Bewegungen hinter den Kulissen entgangen zu sein. Noch 1767 schreibt er in seiner Histoire de l’esprit humain (Bd. XI, Berlin : Haude und Spener, 1767, S. 293): Le célèbre Mr. Gellert, le rival de la Fontaine, l’homme le plus doux, le savant le plus aimable et le plus modeste qu’il y ait en Europe, a composé une comédie intitulée la Dévote. C’est un chef-d’œuvre pour quiconque connoît les mœurs des Allemands et une pièce pleine d’esprit pour ceux à qui elles sont inconnues, parce qu’il y a des maximes admirables, et des préceptes donnés d’une manière très-ingénieuse à tous les hommes, de quelque nation qu’ils soent. On a une très-mauvaise traduction françoise de cette pièce. »
Zum Treffen Gellerts mit Friedrich II vgl. die anonyme Darstellung in den Tischreden des Weltweisen von Sans-Souci, o. O. und o. V. 1761, S. 60-68. |