Jean-Baptiste Rousseau ( 1670-1741)
Bildquelle: Frontispiz der Oeuvres von Rousseau, Nachdruck der Ausgabe Paris 1820 (Universitätsbibliothek Trier)
Der in Paris geborene Sohn eines Schuhmachers wurde wie viele spätere Geistesgrößen des 18. Jahrunderts am Jesuitenkoleg Louis le Grand erzogen. Sein Witz öffnete ihm die Türen der meisten Salons der französischen Hauptstadt und ebnete ihm den Weg zu einer Karriere als Privatsekretär des französischen Botschafters in London. Seine dramatischen Versuche waren nicht besonders erfolgreich, aber seine Epigramme fanden begeisterte Zustimmung. 1700 wurde er in die Académie des Inscriptions et Belles-Lettres gewählt. Seine Verleumdungen im Zusammenhang mit einer Auseinandersetzung mit dem Dichter Saurin liessen ihn in Ungnade fallen und zwangen ihn ins Exil, zunächst in die Schweiz, dann nach Wien und zuletzt nach Brüssel, wo er starb. Jean-Baptiste Rousseau hatte sich die Feindschaft Voltaires zugezogen (Voltaire berichtet darüber 1739 in seiner Mémoire sur la satire, die gegen den Abbé Guyot Desfontaines gerichtet ist, mit dem Rousseau in brieflichem Verkehr stand.
D’Argens hatte 1736 in den Lettres juives in der Auseinandersetzung Rousseau – Voltaire Partei für Letzteren ergriffen. In den Lettres chinoises (t. II, Ed. La Haye: Paupie, 1740, p. 197n) schreibt er allerdings zu Rousseau: « En condamnant les dernières pièces de poésie de ce Poëte, je suis bien éloigné de vouloir, comme ses ennemis, ou plûtôt ses rivaux, diminuer le prix des excellens Ouvrages qu’il nous a donnés : si Rousseau avoit pû se persuader qu’il est un âge où le genre poétique s’affoiblit, les gens qui l’aiment le moins auroient été forcés de le loüer. » |