Der aus der Picardie stammende protestantische Buchhändler, Gelehrte und Journalist verließ Frankreich im Jahre 1711, um religiöser Verfolgung zu entgehen, und liess sich in Amsterdam zunächst als Buchhändler nieder. Da er gegen die starke niederländische Konkurrenz nicht Fuß fassen konnte, widmete er sich bald ausschließlich seinen Studien. Seine außergewöhnlichen buchhistorischen Kenntnisse machten ihn zum gesuchten Ansprechpartner zahlreicher Gelehrter, und auch die Buchhändler nutzten sein Wissen gerne bei der Neuausgabe klassischer Texte der französischen Literatur oder umfangreicher Werke wie Bayles Dictionnaire. Die Verehrung für den Philosophen dürfte ein Berührungspunkt zu d’Argens gewesen sein, der nicht zuletzt Marchands Hilfestellung und Ratschlag den großen Erfolg seiner Jüdischen Briefe und der Nachfolgewerke verdankt. Die Korrespondenz zwischen den beiden Gelehrten wurde 1984 von Steve Larkin als Band 222 der Studies on Voltaire and the eighteenth century herausgegeben.