Christian Eberhard Weismann (1677-1747)
Bildquelle: Titelblatt von Weismanns Schrift gegen d’Argens’ Lettres juives (Privatsammlung)
Der bereits als Zwölfjähriger zu Studienzwecken nach Tübingen verbrachte spätere Stuttgarter Hofkaplan und Tübinger Theologieprofessor hatte sich an einigen Passagen der Lettres juives gestoßen, die ihm gegen die geoffenbarte Religion zu gehen schienen und 1737 in seiner Abhandlung Porismata sapientiae et religionis ex laudibus Mahomedi et Mahomedismo in fraudem Religionis Christianae d’Argens attackiert. Diesen hatte es mittlerweile an den Stuttgarter Hof verschlagen und er war zum Intimus der Herzogin-Witwe aufgestiegen. D’Argens reagierte 1740 mit einer vierzigseitigen Lettre de l' auteur des lettres juives et des lettres cabalistiques a Mr. Eberhard Weisman, professeur en théologie dans l' université de Tubinge, von der noch viele Jahre später der Autor des Artikels ‚Weismann’ in Friedrich Carl Gottlob Hirschings Historisch-litterarischem Handbuch (Bd. 16, Leipzig 1813, S. 108) schreibt, dass Weismann darin „nicht nach den Sitten der feinern Welt behandelt“ worden sei. Weismann machte daraufhin mit einer gemilderten Streitschrift (Lettres Chretiennes opposées aux Lettres Juives) einen vorsichtigen Rückzieher. D'Argens' Schreiben an Weismann findet sich in deutscher Übersetzung im achten Band seiner Kabbalistischen Briefe (Danzig 1776, S. 62-75). |