Sophie Dorothea von Preußen (1687-1757)
Gemälde von A. Pesne.
Bildquelle: Max Hein: Friedrich der Große: ein Bild seines Lebens und Schaffens. Berlin: Hobbing, 1916.
"Die 1687 in Hannover geborene Sophie Dorothea entstammte wie ihre Tante Sophie Charlotte dem Welfenhause. Ihr Vater Georg Ludwig, der sie mit ihrer Mutter nach der Scheidung der Ehe zwischen den Eltern vom kurfürstlich-hannoverschen Hof verbannt hatte, wurde später König von England. Im Jahr 1706 wurde Sophie Dorothea aufgrund der bereits bestehenden verwandtschaftlichen Beziehungen zwischen den Häusern mit Kronprinz Friedrich Wilhelm von Preußen verheiratet. Sie hatte häufig unter dem Jähzorn ihres Gatten zu leiden, dessen derbe Vorlieben sie verständlicherweise nicht teilte. Während der König seine Tabakskollegien abhielt, tagten in ihrem Lieblingsschloss Monbijou in Berlin philosophische Zirkel. Immerhin hielt der spätere Soldatenkönig, dem sie in 24 Jahren Ehe 14 Kinder gebar, ihr die eheliche Treue und gewährte ihr auch einen gewissen Einfluss auf die Politik, so dass er sie einmal während seiner Abwesenheit zu seiner Vertreterin bestimmte. Für ihr Lieblingsprojekt, eine Doppelhochzeit mit dem englischen Königshaus, dem ja ihr Vater nunmehr vorstand, setzte sie alle Hebel Bewegung, doch nutzte die Bildung einer starken Partei bei Hofe, Diplomatie und Konspiration am Ende nichts. Ihr ältester Sohn Friedrich, der nachmalige Friedrich II., musste sich nach dem Zerwürfnis mit seinem Vater seinem Willen nach einer unattraktiven Heirat beugen. Sophie Dorothea hatte eine besonders persönliche Beziehung zu Friedrich, der ihr in seiner Regierungszeit viel Aufmerksamkeit zukommen ließ, und seiner Schwester Wilhelmine, die beide ihren Sinn für Schöngeistiges von ihrer Mutter erbten. Besonders der Malerei war Sophie Dorothea zugetan. Sie bewirkte bei ihrem Gemahl, dass Antoine Pesne sein unter Friedrich I. bezogenes Gehalt trotz der allgemeinen drastischen Kürzungen auch weiterhin erhielt. Sie starb 1757 auf Schloss Monbijou" (http://www.preussenchronik.de).
D’Argens hatte wiederholt Kontakt zu der Königin und diskutierte mit ihr unter anderem über philosophische Fragen im Zusammenhang mit Leibniz’ Theodizee. Ihr widmete er den 5. Band seiner
Mémoires secrets de la République des Lettres, worüber 1744 ein Rezensent der in Basel verlegten Freymüthigen Nachrichten von Neuen Büchern vermerkte: "Der Hr. Marquis d'Argens, Camerherr Sr. Maj. des Königs in Preussen, hat nicht besser thun können, als sein Buch Ihro Maj. der Königl. Frau Mutter zu zueignen; weil Höchstdieselben die Gelehrten Dero großmüthigen Schutzes würdigen, dem Herrn Marquis aber insonderheit die Gnade erweisen, sich öfters mit ihm von den Wissenschaften zu unterreden." (17. St. vom 22. April 1744, S. 139). |