Barbe (genannt Babet oder Babette) Cochois, spätere Marquise d’Argens (1723 oder 1725-1780)
Antoine Pesne : Die Schaupielerin Babette Cochois. 1750. Öl auf Leinwand. Neues Palais, Potsdam.
Bildquelle: www.abcgallery.com/P/pesne/
pesne13.html
Die aus einer französischen Schauspieler-Familie stammende Barbe (auch Barbet, Babet oder Barbette) Cochois hat d’Argens möglicherweise bereits 1745 in Maastricht kennen gelernt. Die Schauspielerin und Tänzerin debütierte im Mai oder Juni 1743 in Berlin. 1744 veröffentlicht Hondt in Den Haag ein erstes von d’Argens und seiner späteren Frau (die Hochzeit fand am 21. Juni 1749 statt) gemeinsam verfasstes Werk, die Mémoires pour servir à l'histoire de l'esprit et du cœur, dem 1745-1746 bei Scheurleer Nouveaux mémoires pour servir à l'histoire de l'esprit et du cœur und 1755 ein Histoire de l'esprit et du cœur betiteltes Werk folgten. Entgegen Voltaires boshafter Erinnerung an die Marquise („eine schlechte Provinzkomödiantin, die so hässlich war, dass sie in keinem Beruf etwas verdienen konnte, obwohl sie deren mehrere ausübte“ [Mémoires pour servir à la vie de Monsieur de Voltaire, écrits par lui-même, 1759]) war diese eine auch von Friedrich II. anerkannte Persönlichkeit, der er zusammen mit d’Argens Wohnrecht in Sanssouci und Charlottenburg gewährte. Bald nach ihrer Bekanntschaft mit d’Argens zog sie sich von der Bühne zurück und fröhnte gemeinsam mit ihrem Mann gelehrten Studien und der Schriftstellerei. Auch zeichnerisches Talent scheint sie besessen zu haben, wie das auf eine Skizze von ihr zurückgehende Porträt d’Argens’ im 1. Band der Histoire de l’esprit humain (1765) zeigt. Sie nahm bei dem von d’Argens protegierten Maler Johann Christoph Frisch Zeichenunterricht, musizierte, sprach mehrere Sprachen und begleitete ihren Mann auf fast allen seinen Reisen. D’Argens selbst hatte immer wieder nur dankende Worte für seine wesentlich jüngere Frau, die ihn um 8 Jahre überlebte: "Für einen Gelehrten ist es keine Kleinigkeit, eine gute Frau zu haben. Ich würde seit drei Jahren zehnmal gestorben oder verrückt geworden sein, wenn ich nicht so glücklich gewesen wäre, die meinige zu bekommen" (Brief an Friedrich II. vom 19. August 1762). Mitte September 1771 entging Barbe Cochois nur knapp dem Tode, als ein Unwetter d'Argens' Wohnhaus in Éguilles mitsamt seiner Bibliothek vernichtete. Die London Evening Post berichtetet in ihrer Ausgabe vom 19. Oktober 1771: "Yesterday arrived the mail from France. Marseilles, Sept. 30. - The storm which happened the 16th inst. did considerable damage in the village of Eguile, in the neighbourhood of Aix. A fine pavillion which the Marquis d'Argens had built after his return from Prussia, was entirely destroyed by the torrents; he had a fine collection of prints there, the loss of which is very much regretted. His widow with great difficulty saved her life by being carried off by some peasants upon their shoulders". |