Quintus Icilius (1724-1775)
Quintus Icilius, nach einem Gemälde in Familienbesitz
Bildquelle: Jahrbuch für brandenburgische Landesgeschichte 9 (1958), S. 14 (Illustration zu dem Artikel von Hans Zopf: "Karl Theophil Guichard, gen. v. Quintus Icilius", S. 5-15)
Seinen Zunamen 'Quintus Icilius’ hatte der aus einer Hugenotten-Familie stammende Charles (auch Karl Theophil) Guichard von Friedrich II. bekommen. Der gelernte Philologe und Theologe - in Halle war er ein Kommilitone Winckelmanns, in Leyden hatte er Kontakt zu dem Arabisten Reiske – war als Offizier in den Dienst des Preußenkönigs getreten und hatte durch sein militärhistorisches Werk Polybios (Den Haag 1758) dessen Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Bald landete er im Beraterstab des Königs, der ihn zum Major beförderte und ihm nach einem militärhistorischen Streitgespräch den Namen desjenigen Centurio anheftete, der in der Schlacht von Pharsalos seine Truppen schief aufgestellt haben sollte: Quintus Icilius. Guichard hatte enge Kontakte zu Nicolai, schlug Lessing (ohne Erfolg) als Direktor der königlichen Bibliothek vor, deren Grundstock nicht zuletzt durch seine Privatbibliothek gebildet wird, und führte Gellert bei Friedrich II., ein Anliegen, das auch d’Argens bewegte. Er wirkte bei der Berufung des Archäologen und Philologen Klotz an die Universität Halle mit, zögerte später aber auch nicht, auf dessen offenkundig gewordene mangelnde wissenschaftliche und moralische Qualität hinzuweisen. Und er scheint, wie der Marquis, des öfteren eine Zielscheibe des Spotts Friedrichs II. gewesen zu sein. Ein frühes Gesuch des Oberleutnants um Aufnahme in die Akademie wurde von dem König bereits mit einer launischen Randbemerkung versehen: "Die acadmie nimt nicht Leute an, deren bücher So schändlich wie Seine Seindt Critisiret worden". D’Argens hatte insbesondere über die Akademie engeren Kontakt zu ihm und zählte Guichard zu seinen engsten Berliner Freunden, denen er die 12. Auflage seiner Philosophie du bon sens widmete. Nicolais Berichte über d’Argens in seinen Anekdoten von König Friedrich dem Zweiten von Preußen (Berlin und Stettin 1788-1792) stammen „theils aus dem Munde des sel. Obersten Quintus Icilius, theils von einem genauen Bekannten des Markis“.
:Samuel Formey : Éloge du Colonel Quintus Icilius
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