Ridolfino Venuti (1703-1763)
Bildquelle: Titelblatt von Venutis Risposta alle riflessioni critiche sopra le differenti Scuole di Pittura del Sig. March. d'Argens (Lucca : Busdrago, 1755. - [5] Bl., 213 S., [3] Bl.).
Ridolfino Venuti war Sekretär der Etruskischen Akademie von Cortona, Vorsteher des Museums der Albani zu Rom und ein führender Museumsbeamter der italienischen Hauptstadt. Außerdem wirkte er als Antiquar der apostolischen Kammer und Oberaufseher aller Altertümer in und um Rom, welches Amt nach seinem Tod Winckelmann erbte. Venuti hatte 1755 in Lucca eine über 200 Seiten umfassende Risposta alle Reflessioni critiche sopra le differenti scuole di pittura del Sig. Marchese d'Argens, also eine Erwiderung auf die drei Jahre zuvor veröffentlichten Réflexions critiques sur les différentes écoles de peinture von d’Argens drucken lassen, in der er gegen d’Argens einseitige Bevorzugung französischer Maler gegenüber den Vertretern der italienischen Schule zu argumentieren versuchte. „Des Abbé Venuti Widerlegung des Marquis d’Argens ist ein elender Wisch. Hier in Rom aber wird viel daraus gemacht. So groß ist hier die Unwissenheit. Für die welschen Scribenten haben wir Ultramontaner uns nicht zu fürchten“, schreibt damals Winckelmann in einem Brief an Hagedorn (3. April 1756 [Briefe I 218 N 138]).
Zuvor hatte Winckelmann sich bereits an anderer Stelle zu den beiden Schriften geäußert: „Diese ist nichts nutz und jene taugt ebenso wenig“ (Briefe I 216 N 136 [zitiert nach H. Sichtermann: Winckelmann in Italien, in: Johann Joachim Winckelmann 1717-1768, hrsg. von Thomas W. Geathgens, Hamburg 1986, S. 136]). |