Charles Étienne Jordan (1700-1745)
Bildquelle: Die Werke Friedrichs des Großen in deutscher Übersetzung. Berlin: Hobbing, 1913.
Jordan zählte zu den ersten und anfangs wohl auch engsten Freunden d’Argens' am preußischen Hofe. Dabei war die Beziehung infolge einer kritischen Kommentierung von d'Argens Lettres morales et critiques durch Jordan in der Amsterdamer Gazette Mercure et Minerve (11 mars 1738, p. 69-79) und der sofortigen harten Replik des Marquis (in den Lettres chinoises, u.a. Bd. 3, Ausg. La Haye: Paupie, 1740, S. 220-222 [Lettre 88]) vorbelastet, bevor die beiden Männer sich persönlich kennen lernten. Gelegentlich einiger Passagen in Jordans Histoire d'un voyage littéraire fait en 1733 (La Haye, 1735) wirft d’Argens ihm protestantischen Dogmatismus vor, der sich in nichts von dem katholischen unterscheide. Jordans Urteil über den Offenbacher Buchhändler König in der oben genannten (anonym veröffentlichten) Reisebeschreibung veranlasste d’Argens, ihn der Falschheit und Undankbarkeit zu bezichtigen: Ja, er habe mehrere Menschen gesprochen, die sich aufs Bitterste bei ihm über den Autor beklagt hätten ... Möglicherweise hat d’Argens sich auch später noch daran gestossen, dass Jordan im Verein mit Fredersdorff Briefe von Deschamps an Friedrich II. unterschlagen hatte. 1743 scheinen die Unstimmigkeiten jedoch beseitigt: Jordan wird in der Vorbemerkung zu den Reflexions historiques et critiques sur le goût et sur les ouvrages des principaux auteurs anciens et modernes als Freund bezeichnet.
Friedrich II. König von Preussen: Éloge de Monsieur Jordan
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