Johann Ernst Gotzkowsky (1710-1775)
Kupferstich von Frederik
Christian Carstens (1762-1798)
Bildquelle: Jahrbuch der Preußisch-Brandenburgischen Staatengeschichte, Berlin 1796, S. 365 (hier nach Max Hein: Friedrich der Große. Ein Bild seines Lebens und Schaffens, Berlin: Hobbing, 1916).
Am 28. November 1760 schreibt d’Argens Friedrich II.: „Herr von Catt reist heute mit Hrn. Gottkowski ab, der sich täglich neue Mühe für die Berlinischen Angelegenheiten giebt. Dies ist in der Tat ein gutmüthiger Mann und ein würdiger Bürger. Ich wünschte Ihnen eine große Menge wie er“ (Briefwechsel (Bd. 13, 1789) S. 136).
Gotzkowsky, ein geborener Pole aus Konitz [ehem. Westpreußen, heute Chojnice, Polen], war schon in früher Jugend von Dresden nach Berlin gekommen und hatte dort mit Pariser Modesachen und Bijouterien ein florierendes Geschäft etabliert, das nach seinen eigenen Aussagen ‚halb Deutschland’ mit Waren versorgte. Er war einer der Hauptarbeitgeber der preußischen Hauptstadt im zweiten Drittel des 18. Jahrhunderts (vgl. Vehse 1,3 S. 286). D’Argens hatte näheren Umgang mit ihm, was aus einer Eintragung im Tagebuch Lehndorffs, des Kammerherren Friedrichs II., vom 3. September 1757 deutlich wird: “Ich gehe zur Beichte und mache nachher im Garten Gotzkowskis einen Spaziergang mit dem Marquis d’Argens. Das ist der einzige Franzose, den ich kenne, der wirklich für unseren König eingenommen zu sein scheint.”
Gotzkowskis Tochter Christiana Luisa hatte in zweiter Ehe am 24. 5. 1767 in Berlin einen Neffen d’Argens’, den Grafen Jean Baptiste Mery de la Canorgue, geheiratet und sich nach dessen frühen Tod in das Schloss von d’Argens’ Bruder Alexandre-Jean-Baptiste in Eguilles zurückgezogen. Dort traf Casanova sie im Mai 1769 zusammen mit ihrem Bruder und d’Argens an.
Vgl. Bodo Gotzkowsky: Der patriotische Kaufmann: Der preußische Porzellanhersteller J. E. Gotzkowsky, in Weltkunst, Heft 12 vom 15. Oktober 2004. Einige Informationen auf dieser Seite konnten aufgrund einer freundlichen Mitteilung von Prof. Gotzkowsky im Juli 2005 verbessert und ergänzt werden. Und: Nina Simone Schepkowski: Johann Ernst Gotzkowsky : Kunstagent und Gemäldesammler im friderizianischen Berlin. - Berlin : Akad.-Verl. , 2009 . - IX, 594 S.
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