Karl Ludwig Ring: Marquis d'Argens und sein Denkmal, in: Süddeutsche Miscellen für Leben, Literatur und Kunst, N° 14 du 17 février 1813, p. 53-55 et p. 58-60.
Wer kennt nicht den eben so liebenswürdigen als erfrornen Kammerherrn König Friedrichs des Zweiten; —- den im Leben und im Tod als Ketzer verfolgten Jean Babtiste Boyer Marquis d'Argens? — der so oft die Zielscheibe des beissendsten Witzes seines gnädigen Königs seyn mußte, der aber auch die bittersten Wahrheiten, wie Niemand anders, erwiedern durfte; — und der am längsten unter den gelehrten Gesellschaftern des Königs bei ihm ausgehalten hat! —
Die Erinnerung an einige Charakter-Züge aus dem Leben dieses Mannes und besonders die weniger bekannt gewordene Geschichte seines Denkmals, von Friedrich dem Einzigen ihm bestimmt, dürfte vielleicht vielen Lesern nicht unwillkommen seyn.
Der Vater des Marquis war Präsident des ehemaligen Parlaments zu Aix, einer freundlichen und bedeutenden Stadt im südlichen Departement der Rhone-Mündungen. Ein, beinahe an Trägheit gränzender, Hang des Sohns zur Bequemlichkeit, ließ ihn nicht lange beim Militair-Stand ausharren, wozu ihn der Vater bestimmt hatte. Er nahm seinen Abschied, weil es ihm zu unbequem war, bei Nacht die Posten zu visitiren! Allein — als ob ihm die gesuchte Ruhe nicht gegönnt gewesen wäre, verliebte er <53 | 54>
sich — in eine Schauspielerin seiner Vaterstadt — bis zum Heurathen! — da der Vater nicht einwilligen, und der Sohn seine Geliebte nicht aufgeben wollte — so erfolgte eine väterliche Enterbung! Entrüstet über diesen unerwarteten Schlag, verließ der junge Marquis Vaterland und Liebchen und floh — nach Constantinopel. Hier ging es ihm hinderlich; er kehrte daher bald wiederum zurück, gieng sodann nach Holland, wo ihm eben auch kein Glücksstern leuchten wollte; doch schrieb er dort seine jüdischen Briefe, die Aufsehen erregten. Später fand er in Stuttgard an der Mutter des Herzogs eine Beschützerin, die ihm Empfehlungen nach Berlin gab; und dort gefiel er dem eben auf den Thron gestiegenen jungen König, der ihn zum Kammerherrn und Intendanten des Theaters ernannte. Seine Besoldung von 600 Thalern wurde bald bis auf 1800 Thaler erhöht, und hatte von ihm leicht noch weiter hinauf getrieben werden können, wenn er — was heutzutage immer seltener wird — weniger edeldenkend und weniger uneigennützig gewesen wäre. Seine Antwort, als ihm der König eine weitere Gehalts-Zulage anboth:
"Non, Sire! j'ai assez, vous avez tant des pauvres officiers, c'est à eux qu'il faut donner!" giebt hierzu den schönsten Beleg.
Sein natürlicher Verstand, sein biederer Charakter und seine Liebe zum Frieden - erhielten ihn immer beim König; und, wenn er auch zuweilen durch die glänzendem Eigenschaften eines Algarotti oder Voltaire verdunkelt zu werden schien, so genoß er doch immer das vorzügliche Vertrauen des Königs und war lange Zeit beinahe sein einziger Gesellschafter.
Eine Tochter Thaliens schien ihm nun einmal zur Gattin bestimmt zu seyn! Nachdem ihm grausamer Weise im Vaterland versagt war, seine Theater-Göttin von den Brettern herab ins weiche Brautbett zu führen, mußte Terpsichore selbst, eine ihrer gebildetsten Schülerinnen von Paris, ihm nach den Ufern der Spree hinsenden, um ihn die Schmerzen der Trennung von seiner ersten Liebe vergessen zu machen: Eine Opern-Tänzerin, Demoiselle Cochois, die der König mit andern von Paris hatte kommen lassen, und die eben so viel Verstand, als Talente besaß — wurde seine Gemahlin.
Die Familie Cochois war in Berlin allgemein geschätzt und der König selbst bewies der Gattin des Marquis jene ausgezeichnete Aufmerksamkeit, deren sich außer ihr und der Italienischen Tänzerin Barberini, keine andere Dame von ihm rühmen konnte. Als vorzügliche Auszeichnung ließ er dem glücklichen Ehepaar, eine Wohnung in seinem Schlosse Sanssouci einräumen! — und — honny soit qui mal y pense! Auch während der öftern Abwesenheiten des Königs blieb der Marquis mit seiner Gattin in Sanssouci und in den vielen an ihn gerichteten Briefen des Monarchen ist immer ein vorzügliches Wohlwollen und Vertrauen ausgedrückt, das auch in den Briefen an Voltaire schon daraus hervorleuchtet, daß ihn der König, seinen l i e b e n I s a a c (als Verfasser der jüdischen Briefe) und seine Gattin mit ihrem Vornahmen Babet nannte.
Die provençalische Lebhaftigkeit des Marquis d'Argens, die oft in Gasconnaden ausartete, seine pedantische Art, womit er philosophische Sätze vertheidigte oder bestritt, seine Liebhaberei über Religions-Begriffe zu grüblen, und seine besondere Vorliebe für die Schriften der heiligen Kirchen-Väter; — verbunden mit einer an Aberglauben glänzenden Schwäche und einem empfindlichen, an den südlichen Himmel seines Vaterlandes gewöhnten Körper — den er stets in mehrere Schlafröcke und Schlafmützen einzuwickeln gewohnt war, und der ihn daher jedes rauhe Lüftchen fürchten ließ: — Gaben dem König reichen Stoff zu kleinen Neckereien und Persiflagen, die oft sehr weit getrieben wurden! — So war derletzte Oehlungs-Act höchst komisch und muthwillig, den der König selbst, in Begleitung Voltair's, Lametrie's und einiger andern, sämtlich als katholische Priester verkleidet, an dem sich lange Zeit krank angebenden Marquis wirklich vollzogen hat. In der Ueberzeugung nemlich, daß seine angebliche Krankheit entweder unbedeutend oder nur Vorwand sey, um sich den Neckereien an der Tafel zu entziehen, ließ ihm der König sagen: in
<54 | 55>
seinem bedenklichen Zustand müsse er wenigstens wünschen, ihn als einen guten Christen aus der Welt gehen zu sehen; er habe daher bereits Anstalt treffen lassen daß ihm von Geistlichen seiner Confession das Sakrament der letzten Oehlung sogleich administrirt werde. Der ängstliche Marquis wußte in der ersten Verlegenheit seine Rolle nicht besser zu spielen, als daß er sich in seine Schlafmütze wohl eingehüllt in das Bett verbarg, als er die vermeinten Geistlichen in Prozession auf dem Vorgang seinen Zimmern sich nähern, und das Miserere im Chor anstimmen hörte! Der König und Voltaire, mit ihrer geistlichen Suite in geliehene Priester-Kleidung eingehüllt, spielten — nach vorher gemachten mehrern Proben — ihre Parthien besser, als der arme Marquis, der sich in der Üeberzeugung, wirkliche Priester vor sich zu haben stillschweigend in sein Schicksal ergab, und die ganze Zeremonie geduldig über sich ergehen ließ, die sich damit endigte, daß ihm eine starke Dosis Provençer-Oehl ins Gesicht gegossen, und sein schönster Schlafrock damit beschmutzt wurde, während die ganze Pseudo-Clerisey mit großem Gelächter aus dem Zimmer eilte.
Auf eine ähnliche Art wußte ihn Friedrich II. selbst aus seinem milden heimatlichen Klima, wohin er im Jahr 1766 zum zweitenmal gereißt war, wiederum früher nach dem nördlichen Potsdam zurück zu locken, als er bei seiner, immer im Verdruß erfolgten, Trennung vom König, vielleicht wirklich geschehen seyn würde. Ein eigenhändig von dem Monarchen, Namens des damaligen Erzbischoffs von Aix entworfenes Mandat *) gegen die starken Geister, worin der Marquis d'Argens als Ketzer und Atheist, vor dem sich alle gute Provençalen zu hüten hätten — sehr kenntlich bezeichnet und das Ganze mit meisterhafter Salbung und täuschender Lokal-Beziehung im ächten Pastoralstyl abgefaßt war, wurde in mehrern gedruckten Exemplaren dem Kammerdiener des Marquis nach Aix zugesendet, mit dem geheimen Auftrag, eines davon seinem Herrn ohne weitere Erwähnung mit andern Zeitblättern auf den Kamin zu legen — auch einige Exemplare unter seine dortigen Freunde auszutheilen. Dieses, sehr wohl berechnete, in der neuerlich herausgekommenen Correspondance litéraire du Baron de Grimm et Diderot Tom. II. pag. 152 vollständig abgedruckte erzbischöffliche Mandat, würkte nur zu gut auf den ängstlichen Verfasser der Lebensgeschichte des abtrünnigen Kaisers Julian und so mancher andern ketzerischen Schriften, der den bigotten Geist seiner Landsleute und den Einfluß eifrender Pfaffen zu genau kannte, um nicht bei der ersten Durchlesung desselben vor den Verfolgungen zu erschrecken, die ihm bei der Verbreitung dieses KetzerMandats unvermeidlich bevorstehen würden. Er eilte also so schnell, als möglich, in die toleranten Staaten seines Königs zurück, und wurde boshafter Weise noch auf den ersten Stationen seiner eiligen Flucht aus Frankreich mit Exemplaren dieses Bannstrahls verfolgt, die ihm jeder Wirth oder Posthalter auf Anstiften des Kammerdieners, als die Neuigkeit des Tags präsentiren mußte.
*) Der Eingang desselben zeugt schon von dessen meisterhaft durchgefühltem Inhalt: Jean Baptiste Antoine de Brancas, par la miséricorde divine et par la grace du Saint-Siège archevêque, à tous les fidèles de notre diocèse, salut et bénédiction: Jesus-Christ a dit, mes chers freres, vous verrez parmi vous de faux prophètes et de faux Christs, vous ne devez pas les croire etc.
<... | 58>
Noch einmal — im Jahr 1769 zog sich d'Argens mit vieler Delicatesse gegen seinen königlichen Freund unter den milden Himmel seines geliebten Vaterlandes zurück; um seine geschwächte Gesundheit im beginnenden Greisen-Alter wo möglich wiederum zu erlangen; und diesesmal stund auch dem König kein Mittel mehr zu Gebot, seinen treuen Gesellschafter zur Rükkehr zu vermögen! Er starb zu Toulon im Jahr 1771. — Der König schrieb darüber an Voltaire:
"Unser armer d'Argens hat aufgehört zu sprechen, zu denken und zu schreiben! Er ist als mein Quartiermacher vorangegangen, um mir eine Wohnung in dem Lande der krausen Träume zu bereiten wo wir wahrscheinlich alle gleich seyn werden."
<58 | 59>
Ein Denkmal, das ihm Friedrich II. zu Aix errichten ließ, zeugt von der Liebe und Dankbarkeit des großen Mannes gegen seinen vieljährigen Freund! — Aber die Geschichte der Errichtung, Verstümmelung und Umwandlung dieses Denkmals — zeugt auch von dem trüben Pfaffen-Geist, der unter dem schönen Himmel des mittäglichen Frankreichs, noch in neuern Zeiten geherrscht hat; und von der wenigen Achtung, die man den Manen eines großen Königs, und dem Verfasser der Philosophie du bon sens zu einer Zeit erwieß, wo ganz Frankreich voll Freiheit, Gleichheit und Vernunft zu seyn schien! — Das 'Monument ist nach der eigenen genialischen Idee des Königs von einem französischen Künstler Namens Bridan - höchst mittelmäßig ausgeführt.
Auf einem hohen, viereckigten Fuß-Gestell, das sich mit der Rückseite an eine emporragende Pyramide anlehnt, deren abgestumpfte Spitze eine mit Cypressen umwundene Urne trägt; sieht man als Haupt-Figur einen gekrönten Genius, der mit der einen Hand
das Brustbild des Marquis d'Argens en medailon
auf das altarförmige Fußgestell setzt, und in der andern Hand den unstereblichen Lorbeer-Kranz hält.
Unten am Fußgestell sieht man die Wage der Gerechtigkeit, den Spiegel der Wahrheit, einige Bücher und
Lorbeer-Zweige.
Der König hatte die wahre und einfache — aber
darauf bestimmt; - allein diese kam nicht auf das
Piedestal; und seine Aufstellung neben dem Familien-Begräbnis des Marquis wurde nicht vollzogen! Der Fanatismus und der Sturm der Revolution mußten ihn zuerst ihren häßlichen Stempel aufdrücken, ehe es seiner ersten Bestimmung nur erst in den neusten Zeiten wieder gegeben werden konnte! —
Die hohe Clerisei hatte nun einmal das Anathema übe die Schriften und Meinungen ihres philosophischen Landsmanns ausgesprochen; vielleicht mag auch das, in Aix bekannt gewordene, erzbischöffliche Mandat, das eine beißende Persiflage der Pfaffen-Philo-
59'
sophie, und aus der Feder eines ketzerischen Königs geflossen war, manches dazu beigetragen haben, daß der arme Marquis noch in seinen Sterbetagen und selbst nach seinem Tode noch verfolgt wurde. Genug, man glaubte die gefährliche Wirkung seiner Irrlehren, durch eine, vom Zweck geheiligte, Lüge entkräften zu müssen; und verbreitete nach seinem Tode die, in der Folge hinlänglich widerlegte, Sage: der Marquis d'Argens habe seine, im Leben geäußerten, Religions-Meinungen — widerrufen, und in einem Testament verlangt, bei seinen wahren Glaubens-Brüdern beerdiget zu werden.
Daran ist nur so viel richtig, daß wirklich einige Geistliche bei dem herannahenden Tode dieses Mannes in der schwachen Stunde des Hinscheidens einen Versuch gemacht haben, ihn zum Widerruf seiner, im Leben durch ruhiges Nachdenken genommenen, Meinungen zu bewegen.
Daß es ihnen aber nicht gelungen, und daß der Marquis ruhig, wie ein Weiser gestorben sey — weiß die Welt! Dennoch glaubte die Geistlichkeit im Publikum verbreiten zu müssen: daß der irrgläubige Philosoph sich noch vor seinem Ende bekehrt habe. Selbst seine Wittwe wurde zu diesem frommen Betrug mißbraucht, die sich durch geistlichen Zuspruch überreden ließ, die angebliche Bekehrung ihres Gatten dem König zu schreiben! Allein sehr bald ergriff sie die Reue über diesen Schritt gegen den Beschützer und Freund ihres Gatten und gegen den Wohlthäter ihrer Familie. In einem zweiten Brief entdeckte sie dem König die ganze heilige Intrique: der Brief fängt mit den Worten an*): Depuis deux mois, que j'ai perdu mon mari,
on ne cesse de me recommander d'écrire
qu'il est mort comme un saint, lorsque la vérité
veut, que je diese simplement, qu'il est mort
comme un sage.
Dieser bekannt gewordene Widerruf der Marquisin erregte gewaltigen Lärm unter der Geistlichkeit
*) Er ist in den Oeuvres du Roi de Prusse, Correspondance Tom. XII. am Ende abgedruckt.
<59 | 60>
von Aix! Man wollte sie nun zwingen, alle Manuskripte und selbst die Gemälde ihres verstorbenen Mannes zu verbrennen; und keine Kirche wollte das, von Friedrich dem Großen dem Marquis bestimmte, Denkmal aufnehmen! —
Endlich ließen sich die Franciskaner bewegen, demselben in der Capelle ihrer Kirche, wo auch die Vorfahren des Marquis begraben liegen — einen Platz zu gönnen. Dafür glaubten sie aber auch, das Recht zu haben, statt der vom König angegebenen Inschrift, aus ihrer eigenen Fabrik eine Aufschrift, welche obige Bekehrungs-Geschichte in sehr naiven Ausdrücken enthält — zum ewigen Angedenken ihrer Stupidität und ihres blinden Eifers — darauf setzen zu lassen, so wie sie hier wörtlich angeführt ist:
Instante Morte
Annos aeternos recogitanti
Velum nugacitatis
Ablatum est,
Et hic
Cum cognatis fidei cultoribus,
Quorum spes
Immortatitate plena est,
requiescere cupivit
Ut testamento mandaverat:
sed
Telo Martio obiit
Et in ecclesia majori
Sepultus
Die XII.ma Mensis Jan. Ann.
Domini 1771
Unter dieser, das velum nugacitatis allerdings an sich tragenden und unzusammenhängenden Inschrift stund die weitere in französischer Sprache; die ebenfalls weder durch Styl, noch Geschmack sich vor der lateinischen auszeichnet; am wenigsten aber den Geist des Stifters erreicht hat; nicht dem haut et puissant Seigneur! nicht dem königlichen Kammerherrn! Sondern dem Gelehrten und Philosophen, den er als seinen Freund ehrte — wollte der König ein Denkmal setzen lassen! —
A l’éternelle mémoire
Du haut et puissant Seigneur
Jean-Baptiste Boyer, Chevalier,
Marquis d’Argens, Chambellan
De Frédéric le Grand, Roi de Prusse,
Qui lui a fait élever ce Mausolée
Comme un Monument éternel
De la bienveillance et de l’estime
dont il l’honoroit.
1775
Noch war es aber nicht genug, dieses Monument unter den Augen von ganz Europa, auf obige Art entstellt zu haben. Eine weit elendere Verstümmelung war ihm in der Zeit der Revolution vorbehalten! Das Franciskaner Kloster mit der Kirche wurde zerstört — jedoch das darinn befindliche Denkmal nur abgetragen und im Municipalität Gebäude, hinter dem Sitz des Maires wiederum aufstellt. Allein die Inschrift, die von Königen und Kammerherrn sprach — mußte nothwendig herausgeschlagen werden. Das Medaillon des Marquis wurde weggenommen und an dessen Stelle eine Weltkugel gesetzt, auf welcher das Departement der Rhone-Mündungen angegeben war! der gekrönte Genius zeigte nun — statt auf den Philosophen — auf die Städte Aix und Marseille; und statt des Lorbeerkranzes hielt er in der andern Hand eine Trompete von weißem Blech! — Auch eine würdige Inschrift mußte nun darauf gesetzt werden: Monument élevé à la République par l’Arrêté de l’administration municipale du canton d’Aix, du 23, Nivose an 7 républ.
Eine weitere Metamorphose war diesem unglücklichen Denkmal im Jahr 1805 gedroht, wo es noch immer auf der Municipalität in seinem oben beschriebenen verbesserten, und vermehrten Zustand zu schauen war! Es sollte zwar die Blechtrompete wiederum dem Lorbeerkranz weichen, und auch an die Stelle der Erdkugel ein Medaillon zurückkehren; allein nicht mit dem Bildniß des philosophischen Kammerherrn, sondern mit dem— des Kaisers Napoleon! —
Zum Glück gab es noch Männer von besserm Geschmack, die gegen die Ausführung dieser unglücklichen Idee mit Erfolg angekämpft haben. Herr Millin glaubt, bey seiner zufälligen Anwesenheit in Aix, sich dieses Verdienst vorzüglich erworben zu haben, wie er hierüber in einer sehr merkwürdigen Stelle seiner Reisebebeschreibung durch die mittäglichen Departements von Frankreich Tom. II. pag. 253. sich sehr freimüthig ausdrückt.
Es ist nun auch wirklich in der Haupt-Kirche — nach einigen Schwierigkeiten, die auch jetzo noch der Bischof von Aix dagegen zu machen wagte — neben dem prächtigen Denkmal des unsterblichen Peiresk, und neben andern berühmten Provençalen, auf welche die Stadt Aix stolz seyn darf — nach seiner ersten Bestimmung aufgestellt.
R i n g.
|