Johann Christoph Frisch (1738-1815)
Bildquelle: Ekhart Berckenhagen : Die Malerei in Berlin vom ausgehenden 13. bis zum ausgehenden 18. Jahrhundert. Berlin: Hessling, 1964, Abb. 389: Anton Friedrich König: Johann Christoph Frisch (?), um 1770, Miniatur, Wolfsgarten, Privatbesitz.
Von dem Berliner Maler ist ein Porträt des Marquis d’Argens überliefert, das in der nach wie vor maßgeblichen Argens-Monographie von Elsie Johnston (1928) reproduziert wurde und seither verschollen ist. Laut Johann Georg Meusels „Teutsches Künstlerlexicon“ (Lemgo 1808, S. 263) „kopirte er durch Vermittelung des Marquis d’Argens, dem er die Entwicklung seiner Talente verdankt, verschiedene Gemählde der Gallerie zu Sans-Souci. Späterhin reiste er mit diesem Marquis nach der Provence, von da auf einige Jahre nach Rom, und kam von dort, mit vielen Studien nach Raphael und den Antiken, über Paris wieder nach Hause“. Jean-Charles Thibault de La Veaux, dem Biographen des Preußenkönigs zufolge, verdankte Frisch seine ihm von Friedrich II ausgesetzte Pension in Höhe von 600 Ecus weniger seinem Talent als der Fürsprache des Marquis d’Argens (Vie de Frédéric II, Roi de Prusse, t. IV, Straßburg 1787, S.142). Frisch malte auch Porträts von Mendelssohn und Kant und erteilte d’Argens’ Frau Barbe Cochois Zeichenunterricht, wie seinem Portrait in Matthias Oesterreichs Beschreibung von [...] Sans-Souci (Potsdam 1775, S. 9) zu entnehmen ist : „Der Hofmaler Frisch ist 1739 in Berlin gebohren, und zeigte von Jugend auf ein großes Genie zur Mahlerey. Er hatte die günstige Gelegenheit mit dem verstorbenen Königlichen Preußischen Cammerherrn Marquis d’Argens Bekanntschaft zu machen, dessen Frau Gemahlin, die gewesene Mademoiselle Cochois, auch eine große Liebhaberin von der Mahlerey war, und auch wirklich selbst für eine Dame, sehr artige Bildnisse in Ölfarbe nach dem Leben mahlte. Frisch ist dem verstorbenen Marquis d’Argens viele Obligation und Dank schuldig, dass er ihn mit nach Frankreich genommen. Er verließ aber nach einiger Zeit den Herrn Marquis und eilete Italien zu sehen, die wahre Quelle aller Künste, um allda sein genie nach denen großen und berühmten Meisterstücken zu bilden“. Auch Nicolai betont die Enge der Beziehung zwischen Frisch und d'Argens: "Er bildete sich erst unter B. Rode; hernach kopirte er, durch Vermittlung des verstorbenen Marquis d'Argens, der ihn sehr achtete, verschiedene Gemälde der Gallerie in Sanssouci, reisete mit dem Marquis nach Provence, und von da auf etliche Jahre nach Rom, von wo er mit vielen Studien nach Raphael und den Antiken, über Paris wieder zu Hause ankam" (Sämtliche Werke Bd. 8,2, Bern 1995, S. 829). Frisch malte d’Argens noch einmal nach dessen Tod, in einem historisierenden Gemälde, das ihn zusammen mit Friedrich II. an dessen zukünftigen Grab zeigt. |