L'Anti-Sans-Souci, ou la folie des nouveaux, philosophes. Par Mr. D.C.R.A. Nouvelle édition, augmentée de preuves et de réflexions préliminaires de M. Formey. T. 1 - 2, Bouillon 1761
Die im Titel an die Schriften Friedrichs II. von Preußen, des 'Philosophen von Sans-Souci', anknüpfende Schrift, die erstmals 1760 erschienen war, greift die im Umfeld des Königs kursierenden "maximes de Déïsme et d'incrédulité" an, ohne diesen selbst ins Visier zu nehmen. Insbesondere Voltaire und Lamettrie bilden die Zielscheibe der anti-spinozistischen Schrift, die d'Argens, der nur en passant erwähnt wird, im November 1761 liest. In zwei Briefen an Friedrich II. (vom 3. und vom 11. November 1761) äußert er sich zu dem anonym erschienenen Werk, dessen Verfasser er nicht kennt, das ihn aber dazu bewogen hat, in seinen Kommentaren zur Neuausgabe des Ocellus Lucanus den in der Schrift geäußerten Ansichten entgegen zu treten. Der Anti-Sans-Souci sei aber auch der Grund dafür, dass er in besagten Kommentaren "Lamettrie fallen lassen musste."
Im dritten Band der deutschen Ausgabe der Dichtungen Friedrichs des Großen (Vermischte Werke des Weltweisen zu Sans-Souci, 3. Aufl. s.l. 1763, Vorrede) "polemisiert der Übersetzer-Herausgeber scharf gegen die Schmähschriften L'Anti-Sans-Souci und La Laïs Philosophe, beide 1760 angeblich à Bouillon, in Wahrheit in Deutschland gedruckt (Titelkupfer und Vignette der ersten Schrift sind von Syfang und Back)" (Forschungen zur brandenburgischen und preußischen Geschichte 25 [1913], S. 240).
Formey, dem der Anti-Sans-Souci zugeschrieben wurde, äußert sich zu möglichen Gründen der Zuschreibung ausführlich in einem Brief an Merian, der das Werk am 5. März 1761 im Geschäft des Berliner Buchhändlers Pitra gesehen hatte (abgedruckt in Formeys Souvenirs d'un citoyen Bd. 1, Berlin 1789, S. 142-147). Er hatte Catt und d'Argens in zwei identischen Briefen, die wohl beide nicht erhalten sind, darum gebeten, den König von seiner 'Unschuld' in dieser Angelegenheit zu überzeugen.
Einen ausführlicheren Kommentar zu dem Werk gab der von 1759-1765 als Direktor des Berlinischen Gymnasiums zum Grauen Kloster amtierende Johann Jacob Wippel (1714-1765) in seiner anonym erschienenen Friedrich-der-Große-Biographie Volständige Gelehrtengeschichte des Weltweisen auf dem Thron (Teil 2, Frankfurt und Leipzig 1764, S. 290-295).