Dirk Hubert Graaf van Verelst (1717-1778)
Bildquelle: Unterschrift von Dirk Hubert Verelst in einem Schreiben aus Berlin an Jacobus Ermerins (Zeeuws Archief, Nachlaß Ermerins N° 52)
Der niederländische Diplomat Dirk Hubert Verelst wurde 1717 als einziger Sohn des Johann Louis Verelst in Veere in der Provinz Zeeland geboren. Vom Rat seiner Heimatstadt brachte er es über einen Abgeordnetenposten in seiner Heimatprovinz zum Sondergesandten der Generalstaaten der Vereinigten Niederlande und wurde in zahlreichen diplomatischen Missionen eingesetzt. 1750-1751 wirkte er als Gesandter am Hofe des Königs von Sardinien und Savoyen in Turin und Neapel. Ab 1753 war er in in Berlin tätig, wo er in zweiter Ehe die verwitweten Baronin Ilse Sophia von Kraut, geb. von Platen heiratete, die er in seinem Testament vom 17. September 1770 als seine Alleinerbin einsetzte. Friedrich II. sprach lobend von ihm und erhob ihn in den Grafenstand. Im Zeeuws Archief zu Middelburg wird ein Teil seiner von Berlin aus geführten Privatkorrespondenz aufbewahrt (54 Briefe, von denen der früheste vom 18. Juli 1761 und der späteste vom 21. Januar 1772 datiert), die allerdings keine Information zu d'Argens und nur wenig Information zum Geschehen in Preußen beinhaltet.
D'Argens erwähnt Verelst in einem Brief an Friedrich II. aus Berlin vom 19. Oktober 1760, in dem er über die russischen Angriffe auf Berlin und die Plünderung von Charlottenburg berichtet. "Indem ich Ewr. Majestät diejenigen nenne, die wahren Eifer für Dero Dienst haben blicken lassen, darf ich des holländischen Gesandten Herrn von Verelst nicht vergessen" (Briefwechsel Bd. 13 (1789) S. 131). Wenig später heißt es: "Herr von Verelst, der so unglücklich gewesen ist, seinen einzigen Sohn zu verlieren, hat die Generalstaaten um Erlaubniß gebeten, auf einige Monate nach Holland zu gehen. Er ersucht mich, Ewr. Majestät zu schreiben, dass er über Magdeburg reisen werde, um durch den Herrn Graf von Fink die Befehle zu empfangen, welche Dieselben ihm zu ertheilen geruhen würden. Er würde schon vor drei Wochen abgereist sein; nur die Betrachtung, dass er bei einem sich ereignenden Unfall in Berlin nützlich sein könnte, bestimmte ihn, seine Reise aufzuschieben: und er wird noch bis gegen die Zeit der Winterquartiere hier bleiben. Wenn ich von diesem Minister rede, so kann ich Ewr. Majestät nicht genug Gutes von ihm sagen: er ist der edelmütigste Mann auf der Welt, und jeder Augenblick macht ihn den Bürgern Berlins theurer und ehrwürdiger" (Ebd. S. 156 [Brief vom 23 Oktober 1762]).
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