Der Sohn eines deutschen Soldaten und einer Italienerin wurde 1719 in Verona geboren. Im Alter von 13 Jahren wurde er nach einer Verletzung, die er sich beim Spiel zugezogen hatte, operiert und musste kastriert werden. Unter Leitung des neapolitanischen Gesangslehrers Nicola Porpora wurde er zu dem berühmtesten Kastratensänger seiner Zeit. Nach erfolgreichen Auftritten in ganz Italien trat er 1741 in die Dienste Friedrichs des Großen, der seine Kunst zeit seines Lebens bewunderte. Porporino starb am 20. Januar 1783 in Berlin. D'Argens berichtet Friedrich II. im Dezember 1761 folgende Anekdote: "Hier hat sich eine Geschichte zugetragen, deren Erzählung Ihnen vielleicht Vergnügen macht. Porporino ward von einem Mädchen angeklagt, er habe sie geschwängert. Die Justiz verurtheilte ihn, dem Mädchen hundert Thaler zu bezahlen, und das Kind zu ernähren, für dessen Vater er erklärt sei. Weit entfernt, daß Porporino an einen andern Richterstuhl appelirt hätte, bezahlte er vielmehr sogleich die hundert Thaler, bekannte sich als den Vater des Kindes, nahm es zu sich, und läßt es itzt erziehn, und dankte seinen Richtern, daß sie die Güte gehabt hätten, den Schaden wieder bei ihm gut zu machen, den er unter den Händen der Wundärzte zu Venedig erlitten habe. Dieser Vorfall giebt der ganzen Stadt Stoff zum Lachen. Ich habe Porporino noch nicht gesehen, aber ich habe ihn bitten lassen, heute bei mir anzusprechen. Man sagt, er habe eine Herzensfreude, vor den Augen der ganzen Welt zum Vater eines Kindes erklärt zu seyn" (Brief an Friedrich II. vom 8. Dezemer 1761 - Hinterlassene Werke Friedrichs II., Band 13, Berlin 1789, S. 166-167).