Annonce des Lettres chinoises et d'une Dissertation Sur l'Existence de Dieu et l'immortalité de l'Ame … (1739), dans: Neue Zeitungen von gelehrten Sachen , septembre 1739, p. 633-634
Haag.
Die gute Aufnahme der jüdischen und cabalistischen Briefe hat den Herrn Marquis d'Argens aufgemuntert, sein Heil in dieser Art zu schreiben zum drittenmale zu versuchen. Er ist Willens drey oder vier Bände voll lettres Chinoises zu verfertigen, und hat schon viele Sache dazu gesammlet, auch allbereits den Anfang gemacht, solche einzeln heruaszugeben. Seine Absicht in diesem Werke aber ist von der in den beyden vorigen unterschieden. Er will, ohne den Aberglauben zu berühren, und ohne sich neue Feinde zu machen, vergessen, daß es Betrüger giebt, welche die Leichtgläubigkeit des Volks missbrauchen; und einzig und allein von solchen Dingen reden, welche sich auf die Sitten, Gewohnheiten und Wissenschaften etc. beziehen.
Eben derselbe hat auch eine Abhandlung s ur l'Existence de Dieu & l'immortalité de l'Ame unter der Feder, und wird solche ehestens unter die Presse geben. Er hat die wichtigsten Fragen, die zu diesen beyden Hauptwahrheiten gehören, sorgfältig gesammlet; die Gedanken und Meynungen der alten und neuen Weltweisen, der Kirchenväter und der Gottesgelehrten aus den heutigen Zeiten untersuchet; und sein Werk soll eine wahrhafte Historie der Hauptlehrsätze aller Religionen in der Welt seyn. Er schmeichelt sich, das Daseyn und die Geistigkeit Gottes so klärlich zu beweisen, daß der verwegenste Spinosiste gezwungen seyn soll, entweder sich muthwillig blind zu machen, oder das Lächerliche und Falsche von seiner Meynung zu erkennen. Die Unsterblichkeit der Seelen darzuthun, wird er die Beweise beybringen, deren man sich insgemein zu bedienen pflegt, und welche von den größten Weltweisen gebraucht worden. Diesen wird er einige andere herzufügen, die ihm neu zu seyn scheinen. Er hat sich be- 633|634 müht, dieses Werk zu abzufassen, daß es Gelehrten und Ungelehrten nützlich seyn kann. |